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Enttäuschung für Lambiel

Unverzeihlich: Stéphane Lambiel berührt nach einem Sprung einmal mehr den Boden. Keystone

An den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften im schwedischen Göteborg landete Stéphane Lambiel nur auf dem fünften Schlussrang. Der Schweizer verpasste eine Medaille um 3,96 Punkte.

Bereits im Kurzprogramm vom Karfreitag hatte er nach den Sprüngen mit Schwierigkeiten beim Landen zu kämpfen. Weltmeister wurde überlegen der kanadische Olympia-Dritte Jeffrey Buttle.

Der Kanadier Jeffrey Buttle entschied sowohl das Kurzprogramm wie auch die Kür für sich und verwies den Vorjahressieger Brian Joubert um sagenhafte 14,94 Punkte auf Rang 2.

Der Franzose verbesserte sich im zweiten Wettkampfteil um vier Ränge. Bronze gewann der Amerikaner Johnny Weir, der erstmals eine WM-Medaille gewann.

Der Berner Jamal Othman klassierte sich auf Platz 22.

Spannung wie selten

Die Ausgangslage vor der Kür hatte sich spannend wie selten präsentiert. Die ersten sechs im Kurzprogramm waren bloss durch 4,35 Punkte getrennt.

Nachdem mit Tomas Verner, Johnny Weir und Daisuke Takahashi die ersten drei Läufer der letzten Gruppe einige Mängel in ihren Programmen offenbart hatten, war der Weg für einen erneuten Podestplatz Lambiels eigentlich geebnet.

Unsaubere Landungen

Aber es kam anders: Der Olympia-Zweite kam überhaupt nicht auf Touren und zeigte gleich bei fünf der acht Sprungelemente unsaubere Landungen.

Dies wirkte sich auch auf die Programm-Komponenten für den künstlerischen Ausdruck aus, in welchen Lambiel deutlich schlechter wegkam als bei den Europameisterschaften in Zagreb.

Mit dem Total von 217,88 blieb er um 21,22 Punkte unter seiner Bestleistung. Zum Vergleich: Der drittplatzierte Weir erreichte 221,84.

Nach seiner Kür sagte der Eiskunstprofi, er habe noch nie so viele Fehler gemacht. «Vielleicht habe ich mich selber zu sehr unter Druck gesetzt, nachdem, was am Freitag passiert ist.» Damit meinte er die Wertung eines Sprunges beim Kurzprogramm, die er als ungerecht empfand.

Solides Kurzprogramm

Im Kurzprogramm «Carne Cruda» am Karfreitag hatte Lambiel eine gute Leistung geboten, mehr aber nicht. Bei seinem Problemsprung, dem Dreifach-Axel, konnte er nur mit Mühe einen Sturz verhindern. Und auch beim Vierfach-Toeloop musste er nach der Landung die Hand zur Hilfe nehmen.

Dennoch gelang es ihm, den dreifachen Toeloop anzuhängen. Dieser wurde allerdings nicht auf rückwärts anerkannt und dadurch nur doppelt gewertet, was
bei Lambiel einiges an Unverständnis hervorrief.

Mit 79,12 Punkten verpasste der in Lausanne lebende Athlet seine Bestleistung um 4,68 Zähler.

swissinfo und Agenturen

Schlussklassement der Männer an der WM in Göteborg:

1. Jeffrey Buttle (Kanada) 245,17
2. Brian Joubert (Frankreich) 231,22
3. Johnny Weir (USA) 221,84
4. Daisuke Takahashi (Japan) 220,11
5. Stéphane Lambiel (Schweiz) 217,88
22. Jamal Othman (Schweiz) 106,27

Silber an der Europameisterschaft in Zagreb im Januar 2008

Bronze an den Weltmeisterschaften in Tokio (2007)

Gold an den Weltmeisterschaften in Calgary (2006) und Moskau (2005)

Silber an den Olympischen Spielen in Turin im Februar 2006

Silber an der Europameisterschaft in Lyon im Januar 2006

Sieben Schweizer-Meisterschaftstitel 2001-2007

Im Rahmen der WM in Göteborg gab der Internationale Eislauf-Verband (ISU) die Einführung eines neuen Team-Wettbewerbs mit den besten sechs Nationen bekannt.

Eine Mannschaft besteht aus je zwei Männern und Frauen, einem Paarlauf- sowie einem Eistanz-Duo. Das Preisgeld beträgt insgesamt eine Million Dollar, wobei die siegreiche Equipe 200’000 Dollar erhält.

Die erste Austragung geht vom 16. bis 19. April 2009 in Tokio über die Bühne.

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