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Euro 08: Ausbildung der Sicherheitskräfte gestartet

IPH-Kursleiter Christoph Vögeli: Rote Karte für Hooligans. Keystone

An der Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch (IPH) findet derzeit der erste zentrale Kurs für Sicherheitskräfte im Hinblick auf die Fussball-Europameisterschaft 2008 statt.

Eines der zentralen Themen des gemeinsam mit privaten Sicherheitskräften durchgeführten Kurses im Kanton Luzern ist der Hooliganismus.

Die Ausbildung der Sicherheitskräfte und Schulung der Polizeikader ist angelaufen.

267 Personen werden in den nächsten Wochen die insgesamt vier Kurse absolvieren.

Man gehe davon aus, dass der grösste Teil der Fans friedlich sei und sich auf ein gelungenes Fest freue, sagte Christoph Vögeli, Leiter der Schweizerischen Zentralstelle Hooliganismus (SZH). Gerade deshalb will man sich auf jene Minderheit vorbereiten, die das Fest stören will.

Störenfrieden an der Euro 2008 soll konsequent die «rote Karte» gezeigt werden. Zu diesem Zweck wird in den Kursen Grundwissen über Hooliganismus vermittelt.

Erörtert werden auch erste Erfahrungen mit dem nationalen Informationssystem Hoogan. Grosser Wert wird in der Ausbildung auf die Deeskalation von Konflikten gelegt.

WM 06 als Orientierungspunkt

Geschult wird ferner die Koordination mit privaten Sicherheitsdiensten (Securitas, Protectas usw.), die ergänzende Aufgaben wahrnehmen werden. Das im Hinblick auf die Euro 2008 gebildete Kosortium Private Sicherheit (PriSec-E08) ist deshalb auch an der Ausbildung der Sicherheitskräfte beteiligt.

Vögeli, der die Kurse in Hitzkirch leitet, streicht die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit hervor. So will man in Europa die Reisebewegungen von Hooligans kontrollieren. Die Einreise in die Schweiz aus Teilnehmer-, Anrainer- und Transitstaaten soll ihnen verwehrt werden.

Profitieren kann die Euro 2008 von den Fussball-Weltmeisterschaften 2006 in Deutschland. An den Kursen nehmen deutsche Polizeibeamte teil, die über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse berichten.

Auch sollen aktuelle Ereignisse – wie etwa der Tod eines Fussballfans am vergangenen Sonntag in Italien – verarbeitet werden.

Warten auf die Gruppenaufteilung

Insgesamt werden bis 7. Dezember 2007 an der IPH vier Kurse durchgeführt; drei in deutscher und einer in französischer Sprache. Bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen handelt es sich um mittlere und obere Kader. Sie sollen ihr Wissen an ihre Untergebenen weitergeben.

Die Kurse in Hitzkirch richten sich an Polizeikorps in der ganzen Schweiz sowie an die Landespolizei Liechtenstein, das Bundesamt für Polizei, die Bahnpolizei und das Grenzwachtkorps.

Bedeutung für die weitere Planung der Sicherheit hat die Gruppenaufteilung an der Euro 2008. Die Auslosung erfolgt am 2. Dezember in Luzern. Man werde diese Aufteilung im Hinblick auf Risiken analysieren und die nötigen Schlüsse ziehen, sagte Martin Jäggi, Teilprojektleiter Sicherheit der Euro 2008.

swissinfo und Agenturen

Die Fussball-Europameisterschaft Euro 2008 findet vom 7. bis 29. Juni in der Schweiz und in Österreich statt.

Von den 31 Spielen werden 15 in der Schweiz und 16 in Österreich durchgeführt (mit Final in Wien).

Insgesamt werden 1’050’000 Tickets ausgestellt.

In der Schweiz werden bis zu 5,4 Mio. Zuschauer erwartet, darunter bis 1,4 Mio. aus dem Ausland.

2500 Journalisten werden die Spiele kommentieren, die für einige Milliarden TV-Zuschauer in 170 Ländern übertragen werden.

Die Gesamtkosten werden auf 182,1 Mio. Franken geschätzt. Der Beitrag des Bundes beläuft sich auf 82,8 Mio.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist Partner der Euro 08. Vor und während des in der Schweiz und in Österreich stattfindenden Turniers wird eine Spendensammlung für das IKRK durchgeführt.

Der Präsident des Europäischen Fussballverbands (UEFA), Michel Platini, und IKRK-Präsident Jakob Kellenberger kündigten die Sammelaktion am Mittwoch in Nyon gemeinsam an.

Die Spendenaktion wird unter dem Titel «Tore für das Rote Kreuz» laufen. Übers Internet können Teilnehmende virtuelle Tore für ihr Lieblingsteam «kaufen» und diesem damit helfen, den Titel als wohltätigste Equipe der Euro 2008 zu erhalten.

Zudem wird die UEFA für jedes während des Turniers erzielten Tors eine Spende von 4000 Euro ans IKRK machen. Dieses will die Einnahmen verwenden, um Minenopfern in Afghanistan künstliche Glieder und Physiotherapie zu beschaffen.

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