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Euro 2008: Alle Grossen ausser England sind dabei

Der Kroate Niko Kranjcar, Mitte, feiert sein Goal, im Wembley Stadium, London. Keystone

Die 16 Mannschaften, die im Juni an der Euro 2008 teilnehmen werden, sind bekannt. Ausser England, das gegen Kroatien verlor, sind alle grossen Fussballnationen dabei.

Von der Niederlage der Engländer konnte Russland profitieren. Am Mittwoch qualifierten sich auch Schweden, Portugal und die Türkei.

England, das Mutterland des Fussballs, ist an der EM 2008 nicht dabei. Erstmals seit 1986 sind die Briten an einem grossen Turnier nicht vertreten. Sie verloren ihr letztes Qualifikationsspiel gegen Kroatien mit 2:3.

Bereits beim ersten Angriff der Kroaten machte Goalie Scott Carson eine unglückliche Figur. Er liess einen harmlosen Distanzschuss von Kranjcar passieren und sorgte damit für einen denkbar schlechten Start.

Nach einem Stellungsfehler in der englischen Abwehr erzielte Olic nach nur 14 Minuten bereits das 2:0. England schaffte durch Tore von Frank Lampard und Peter Crouch zwar den Ausgleich und befand sich nach zwei Dritteln des Spiels wieder auf EM-Kurs.

Doch Mladen Petric, in der 69. Minute eingewechselt, versetzte dem Team des Trainers Steve McClaren 13 Minuten vor Schluss den Knockout.

Lachende Dritte

Von der Niederlage der «Three Lions», denen ein Remis zur EM-Qualifikation gereicht hätte, profitierte Russland. Die Osteuropäer zogen in der Rangliste dank dem «Minisieg» in Andorra (1:0) noch an den Engländern vorbei.

Den einzigen Treffer des Spiels erzielte Dimitri Sytschew in der 39. Minute per Kopfball. Russland wird damit zum neunten Mal an einer EM teilnehmen.

Portugal – Finnland 0:0

Der EM-Finalist Portugal zitterte sich in der Gruppe A mit einem 0:0 gegen Finnland an die Endrunde. In Porto erspielten sich die Portugiesen zwar ein Chancenplus, mussten aber bis zuletzt darum bangen, dass den erstaunlichen, von Roy Hodgson trainierten Finnen noch ein «Lucky Punch» gelingt. Dieser hätte Portugal eliminiert.

Die Türkei löste das zweite EM-Ticket der Gruppe C neben Titelverteidiger Griechenland (2:1 in Ungarn) mit dem erwarteten Sieg gegen Bosnien-Herzegowina, das allerdings wenig Gegenwehr leistete.

Nihat Kahveci erzielte kurz vor der Pause das 1:0, das den Türken das dritte Kräftemessen mit den besten Nationalteams Europas nach 1996 und 2000 eintrug. Mit dem Sieg beendeten die Türken gleichzeitig die EM-Träume der Norweger, die als Dritte einen Punkt weniger auf der Schlussabrechnung stehen haben.

Steffen Iversens Hattrick in der ersten Halbzeit beim 4:1 auf Malta war deshalb nur eine Randnotiz wert.

Spanien gegen Nordirland

Die letzte Entscheidung in der Gruppe F besorgten Spanien und Schweden gemeinsam. Die bereits qualifizierten Spanier nahmen Nordirland mit dem 1:0 in Las Palmas die letzte Hoffnung, sich erstmals für eine EM zu qualifizieren.

Schweden, für die auch der beim FC Basel engagierten Daniel Majstorovic mitspielte, hätte damit die dritte EM- Qualifikation in Serie sogar mit einer Niederlage geschafft. Doch die Skandinavier lösten die Aufgabe gegen Lettland (2:1) mit Bravour.

Der 34-jährige Marcus Allbäck nach nur 34 Sekunden mit dem schnellsten schwedischen Länderspiel-Tor aller Zeiten sowie Kim Källström (57.) trafen für die Skandinavier.

Auch Einteilung in Töpfe bekannt

Seit Mittwoch Abend sind nicht nur alle qualifizierten Mannschaften bekannt, sondern auch ihre Einteilung in die Töpfe für die Auslosung der EM-Gruppen am 2. Dezember in Luzern.

Neben den Gastgebern Schweiz und Österreich sowie Titelverteidiger Griechenland ist Holland topgesetzt.

Holland weist trotz der abschliessenden Niederlage in Weissrussland den besten UEFA-Koeffizienten auf. Dieser ergibt sich aus den Resultaten der letzten WM- und der abgelaufenen EM-Qualifikation.

Eine EURO-Gruppe wird aus jeweils einer Mannschaft aus jedem Topf bestehen. Für die Schweiz heisst das, dass Österreich, Griechenland und Holland als Gruppengegner nicht in Frage kommen.

Auf dem Papier sehr schwere Widersacher lauern in jedem Lostopf.

swissinfo und Agenturen

Die Fussball-Europameisterschaft Euro 2008 findet vom 7. bis 29. Juni 2008 in der Schweiz und in Österreich statt.

Von den 31 Spielen werden 15 in der Schweiz und 16 in Österreich durchgeführt. Das Finalspiel findet in Wien statt.

Insgesamt werden 1’050’000 Tickets ausgestellt.

In der Schweiz werden bis zu 5,4 Mio. Zuschauer erwartet, darunter rund 1,4 Mio. aus dem Ausland.

2500 Journalisten werden die Spiele kommentieren, die für einige Milliarden TV-Zuschauer in 170 Ländern übertragen werden.

Die Gesamtkosten werden auf 182,1 Mio. Franken geschätzt. Der Beitrag des Bundes beläuft sich auf 82,8 Mio.

Testspiel in England am 6. Februar
Testspiel gegen Deutschland am 26. März
Nacht des Schweizer Fussballs am 18. Mai
Trainingslager im Tessin vom 19. bis zum 31. Mai
Testspiel in Lugano, Gegner offen, am 24. Mai
Testspiel in St. Gallen, Gegner offen, am 31. Mai
Einrücken ins Camp Feusisberg, 3. Juni
Beginn der Euro 2008, 7. Juni

Die folgenden 16 Teams haben sich für die Euro 2008 in der Schweiz und Österreich qualifiziert:

Österreich, Schweiz (beides Gastgeber); Deutschland, Frankreich, Griechenland, Holland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Tschechien, Schweden, Spanien, Türkei.

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