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FC Zürich verpasst Champions-League

Besiktas Istanbul war für den FC Zürich ein zu starker Gegner. Keystone

Aus der Traum: Schweizermeister FC Zürich unterliegt im Rückspiel der 3. Qualifikations-Runde Besiktas Istanbul mit 0:2 und spielt nun im UEFA-Cup.

Der Ex-Basler Matias Delgado entschied die Partie innerhalb von acht Minuten für die türkischen Gastgeber: Er traf in der 56. und der 64. Minute.

Wie bereits im Vorjahr ist der FC Zürich beim Anlauf zur Champions League gescheitert. Der FCZ verlor nach dem 1:1 im Hinspiel in Istanbul gegen Besiktas mit 0:2. Der ehemalige Basler Matias Delgado stand wie im Hinspiel am Schaltpult des Zürcher Ausscheidens.

Der Argentinier Delgado sorgte schon im Hinspiel im Hardturm für die frühe Führung der Türken. Der Mittelfeldspieler brach in der 56. Minute auch den Bann im Rückspiel.

Er verwertete mit dem Kopf eine Hereingabe via Pfosten zum 1:0. Der 20-jährige Europacup-Debütant Heinz Barmettler kam zu spät, Torhüter Johnny Leoni, der zuvor einen ersten Kopfball Delgados meisterte, war machtlos.

Acht Minuten später doppelte Delgado nach. Wieder vom Elfmeter-Punkt aus, wieder platziert mit dem Kopf und wieder bewachte ein Zürcher, diesmal Captain Tihinen, den kopfballstarken Argentinier zu wenig.

Zu passiver FCZ

Die erste halbe Stunde verstrich ereignislos. Erst als der brasilianische Stürmer Bobo zweimal zum Kopfball ansetzte und das Ziel knapp verpasste, war die Partie im Inönü-Stadion lanciert.

Und zwei Minuten vor der Pause kam der zu passiv auftretende FCZ zu seiner einzigen Chance. Eudis wurde auf der rechten Flanke freigespielt, sprintete alleine auf das Tor von Besikas zu, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Hüter Arikan. Das wäre die grosse FCZ-Chance zu den Champions-League-Millionen gewesen.

Nach dem Wechsel und Delgados Doppelschlag waren die Träume des Schweizer Meisters von der Königsklasse nur noch Schäume, auch wenn Raffael und der eingewechselte Hassli dem Ehrentreffer nahe standen.

Tiefschläge bereits vor dem Anpfiff

Vor dem Anpfiff musste der FCZ in der “Hölle von Istanbul” zwei erste Tiefschläge verkraften. Sowohl Alexandre Alphonse (der Torschütze zum 1:1 im Hinspiel) als auch Mittelfeld-Renner Silvan Aegerter mussten passen.

Alphonse ist am Knöchel verletzt, Aegerter quält immer noch eine Zerrung. Ihre vorgesehenen Positionen nahmen im Angriff Eudis und im Mittelfeld Marc Schneider ein. Sie konnten die Ausfälle jedoch nicht kompensieren.

Nun setzt Meister Zürich seine Europacup-Auftritte im UEFA-Cup fort, denn die Qualität, mit welcher in der Schweizer Super League Pokale, Titel und Spitzenspiele zu gewinnen sind, reichte gegen einen Vertreter der Süper Lig nur im Hinspiel zur Ehrenmeldung. Im Rückspiel fehlte das Format zum Aufstieg ins Mittelfeld der europäischen Elite.

swissinfo und Agenturen

Bisher haben 3 Schweizer Fussballclubs am Finale der Champions League teilgenommen: Grasshopper Zürich (1995/96), Basel (2002/2003) und Thun (2005/2006).

Der FC Sitten (2x).Servette (2x), Basel (3x), GC (5x) und nun Zürich (2x) sind auf der Qualifikationsstufe gescheitert.

Hätte der FC Zürich die Qualifikation geschafft, könnte er mit Mehreinnahmen von rund 7,5 Mio. Franken rechnen.

Der 1896 gegründete FC Zürich ist elf Mal Schweizer Meister geworden und sieben Mal den Schweizer Cupsieger.

Besiktas ist der drittwichtigste Istanbuler Club, hinter Ferbace und Galatasaray.

Dieser Misserfolg des FC Zürich, bei dem auch die Weggänge wichtiger Spieler wie Dzemaili, Inler und Margairaz, Von Bergen, César und bald auch Raffael eine Rolle spielen, könnte für den Club an der Limmatstadt der Auftakt für schwierigere Zeiten sein.

25’000 Zuschauer im Inönü-Stadion in Istanbul verfolgten das vom schwedischen Schiedsrichter Fröjdfeldt geleitete Spiel.

Tore: 56. Delgado 1:0. 64. Delgado 2:0.

Besiktas Istanbul: Arikan; Kurtulus, Zan, Toraman, Üzülmez; Cissé; Özkan, Ricardinho (79. Ibrahim Akin), Tello; Bobo (92. Karadeniz), Delgado (75. Tandogan).

FC Zürich: Leoni; Stahel (83. Schönbächler), Barmettler, Tihinen, Rochat; Chikhaoui, Abdi, Tico, Schneider (67. Kollar); Raffael, Eudis (67. Hassli).

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