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Federer gewinnt seinen 7. Grand Slam

Federer bewies im Final erneut Ballgefühl und Nervenstärke. Keystone

Der Schweizer Tennisprofi Roger Federer hat das Australian Open in Melbourne zum zweiten Mal nach 2004 gewonnen.

Der Weltranglisten-Erste bezwang am Sonntag den Sensations-Finalisten Marcos Baghdatis aus Zypern in vier Sätzen.

Roger Federer bleibt in Grand-Slam-Finals unschlagbar. Der Weltranglisten-Erste hat am Australian Open in Melbourne auch das siebte grosse Endspiel, das er seit Juli 2003 bestritten hat, für sich entschieden.

Federer geriet gegen den zypriotischen Shooting Star Baghdatis, der in Melbourne nacheinander Andy Roddick, Ivan Ljubicic und David Nalbandian bezwungen hatte, zu Beginn des hochklassigen Matchs jedoch in schwere Bedrängnis.

Wende in extremis

Nach dem Verlust des ersten Satzes lag der Schweizer auch im zweiten Durchgang mit einem Break zurück, ehe der in extremis eine Wende herbeiführte. Beim entscheidenden Break zum 7:5 lag Federer noch 0:40 in Rückstand.

In den weiteren Sätzen zeigte der Weltranglisten-Erste dann wiederum sein allerbestes Tennis, mit dem er alle Experten verzückt.

Federer hat nun nacheinander Wimbledon, das US Open und (zum zweiten Mal nach 2004) das Australian Open gewonnen. Eine solche Serie an den wichtigsten Turnieren ist zuletzt Pete Sampras vor zwölf Jahren gelungen.

Emotionale Dankesrede

«Ich hoffe, Ihr wisst, wie viel mir das bedeutet», sagte der weltbeste Tennisspieler in seiner bislang emotionalsten Dankesrede und schluchzte: «Jetzt bricht alles aus mir heraus.»

Der Baselbieter hatte den Silberpokal aus den Händen von Rod Laver entgegengenommen und war überwältigt von diesem Moment.

Er umarmte die Tennis-Legende zwei Mal und wischte sich verstohlen die Tränen aus dem Gesicht.

Der Australier, nach dem die Turnier-Arena benannt ist, konnte als einziger Spieler alle vier Grand-Slam-Turniere innerhalb eines Jahres gleich zwei Mal gewinnen (1962, 1969).

Dieses Ziel kann auch Federer wieder ins Auge fassen, nachdem er zum zweiten Mal nach 2004 das erste Major-Turnier des Jahres gewonnen hat. «Er ist der einzige, der es schaffen kann. Er ist so talentiert. Es ist eine Freude, ihm zuzuschauen», sagte Laver.

2660 Punkte Vorsprung

Federers Vorsprung in der Weltrangliste nimmt nach dem erneuten Sieg monumentale Züge an: Zwischen sich und seinen einzigen ernsthaften Verfolger Rafael Nadal hat er nun schon 2660 Punkte gelegt.

Der Spanier, der nicht in Melbourne hatte antreten können, hat damit einen Rückstand von mehr als 2,5 Major-Turnieren auf den Schweizer Tennis-Star.

swissinfo und Agenturen

Roger Federer gewann den Final des Australian Open gegen Marcos Baghdatis mit 5:7, 7:5, 6:0, 6:2.
Der Schweizer hat bisher 35 Tourniere gewonnen.
Darunter 7 Grand Slams (Australian Open 2004 und 2006, Wimbledon 2003, 2004 und 2005 und das US Open 2004 und 2005)
Federer ist seit Februar 2004 Welt-Tennisspieler Nummer 1.

Das Australian Open 2006 fand vom 16. bis 29. Januar in Melbourne statt.

Als Grand Slam gelten vier grosse Turniere: Das Australian Open, Roland Garros in Paris, Wimbledon in London und das US Open in New York.

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