Federer macht mit Tsonga kurzen Prozess
Mit einem klaren Sieg - 6:2, 6:3, 6:2 - gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga zieht der Weltranglisten-Erste Roger Federer in seinen fünften Australian-Open-Final.
Der dreimalige Melbourne-Sieger stürmte in nur 88 Minuten in sein 22. Grand-Slam-Finale. Federers Sieg gegen Tsonga, den Finalisten von 2008, war nie in Gefahr.
Schon nach einer Stunde führte Federer mehr als vorentscheidend mit 2:0 Sätzen. 28 Minuten später verwandelte der Basler den zweiten Matchball zum ungefährdeten Sieg.
Die Breaks gelangen Roger Federer zum 3:1 und 6:2 im ersten Satz, zum 4:2 im zweiten Durchgang sowie zum 2:1 und 4:1 im dritten Satz.
Während der Schweizer von Beginn an souverän und kontrolliert spielte, gelang dem Weltranglisten-Zehnten wenig. Federer schaffte regelmässig Breaks; bei eigenem Aufschlag geriet er nie in Gefahr und musste während der ganzen Partie keinen einzigen Breakball abwehren.
Zufriedene Nummer 1
«Ich bin glücklich. Das nächste Match wird sicher nicht so einfach. Er war ein wenig müde, auch mental», sagte Federer im Interview nach dem Match über seinen Gegner, der seit gut zwei Jahren im Kanton Waadt in der Schweiz wohnt.
Federer wusste, dass er gut spielte: «Schon nach wenigen Games fühlte ich, dass ich die Bälle sehr gut treffe. Dennoch erwartete ich nicht, dass ich dem Gegner im zweiten und dritten Satz dermassen davonlaufen würde.»
Feder weiter: «Ich schien mehr Zeit zu haben als normalerweise und verfügte bei fast jedem Schlag noch über eine zweite Option. Manchmal hatte ich das Gefühl, jetzt den falschen Schlag gewählt zu haben, und dennoch holte ich den Punkt.»
Schwieriger Finalgegner
Im Final am Sonntag wird der Schotte Andy Murray der Gegner des 15-maligen Grand-Slam-Rekordchampions sein. Murray hatte sich bereits am Donnerstag gegen Marin Cilic (Kro) in vier Sätzen durchgesetzt und ist einer der wenigen Topspieler, die eine positive Bilanz (4:6) gegen den 28-jährigen Eidgenossen haben.
Das bisher einzige Duell in einem Grand-Slam-Final entschied der Schweizer aber 2008 am US Open in New York in drei Sätzen für sich.
Für Federer, der in Melbourne 2004, 2006 und 2007 gewonnen hat, ist es der achte Major-Final in Folge. An den letzten 19 Grand-Slam-Turnieren stand Federer 18 Mal im Final. Von seinen bisher 21 Major-Finals hat Federer 15 gewonnen.
swissinfo.ch und Agenturen
Das Australian Open ist jeweils das erste der vier Grand-Slam-Turniere der Saison. Zum ersten Mal war es 1905 ausgetragen worden. Bis 1987 fand das Turnier auf Rasen statt, seither auf Hartplätzen im Melbourne Park.
Die beiden Hauptplätze sind die Rod-Laver-Arena und die Hisense-Arena. Beide Plätze haben bewegliche Dächer, die bei Regen oder extremer Hitze geschlossen werden können.
2009 konnte das Australian Open einen Rekord vermelden: Noch nie an einem Grand-Slam-Turnier waren an einem einzelnen Turniertag so viele Besucher aufmarschiert: 66’018.
Preisgeld Australian Open 2010: Zwei Millionen australische Dollar für die Gewinner (etwa 1,9 Mio. Franken), Platz zwei gibt noch eine Million, danach sinkt der Betrag pro Runde um etwa jeweils die Hälfte.
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