Im Iran gibt es keine Homosexuelle
Während in vielen westlichen Ländern nun auch homosexuelle Paare heiraten dürfen, wird die Homosexualität in 13 anderen Ländern noch immer mit dem Tod bestraft – auch im Iran. Die schweizerisch-iranische Fotografin Laurence Rasti hat Menschen getroffen, die sich zur Flucht entschieden haben, um ihre Liebe zu leben.
«Im Iran gibt es keine Homosexuellen. Das ist nicht wie bei euch», sagte der damalige iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad am 24. September 2007. Laurence Rasti hat sich entschieden, diese Worte zu übernehmen und ihre Bilder-Serie damit zu betiteln.
Ihre beiden Eltern stammen aus dem Iran. Aufgewachsen ist Rasti in der Schweiz, zwischen der westlichen und iranischen Kultur. Die Fotografin hat sich aufgemacht, geflüchtete Homosexuelle aus dem Iran zu treffen. Sie weilen in der kleinen türkischen Stadt Denizli und warten darauf, eines Tages von einem Land aufgenommen zu werden, in dem sie ihre Sexualität frei leben können.
In diesem von Unsicherheit geprägten Umfeld ist die Anonymität der beste Schutz. Mit ihrer Arbeit hinterfragt Rasti die Begriff der Identität. «Meine Absicht war es vor allem, diese Menschen nicht zu Opfern zu machen. Ich wollte mich auf ihre aktuelle Situation konzentrieren und auf die Hoffnung, welche diese mit sich bringt», sagt sie.
Ihre Bilder sind im Moment in Luzern im Museum «Sic! Raum für Kunst» zu sehen. Die Ausstellung dauert bis zum 1. Juli.
(Übertragung aus dem Französischen: Kathrin Ammann)
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch