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Fussball-WM: Die Schweiz kann noch träumen

Tranquillo Barnetta (l.) in Aktion im Match gegen Irland. Keystone

Die Schweizer National-Elf muss in die Barrage. Am Mittwoch hat sie in der Qualifikation für die Fussball-WM in Deutschland gegen Irland 0:0 gespielt.

Aus der Qualifikationsrunde geht die Schweiz damit als Zweite hervor, hinter Frankreich, das Zypern 4:0 geschlagen hat.

Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft hat im letzten Gruppenspiel der WM-Qualifikation in Dublin gegen Irland am Mittwochabend ein 0:0 erreicht.

«Ich bin momentan riesig enttäuscht, wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen», sagte Stürmer Marco Streller nach dem Match. «Die Sache ist für uns aber noch nicht gelaufen. Jetzt kommen die Barrage-Spiele. Hoffentlich können wir zuerst auswärts antreten. Es gibt in dieser Barrage sicherlich Gegner, die wir schlagen können.»

Gegner wird am Freitag ausgelost

In der so genannten Barrage im November bleibt den Schweizern die Chance, sich via zwei Entscheidungsspiele doch noch für die Fussball-WM 2006 in Deutschland zu qualifizieren. Spanien, Tschechien oder die Türkei werden der Schweiz auf dem Weg nach Deutschland gegenüberstehen. Wer es sein wird, wird am Freitag ausgelost.

Freilich wäre in Dublin auch die direkte Qualifikation für die Schweiz möglich gewesen, denn das Team von Trainer Köbi Kuhn hatte in der Schlussphase des hektischen und kampfbetonten Matches die besseren Chancen. Ein einziges Tor hätte die Schweiz als Gruppensieger an die WM gebracht.

Aggressive Iren

Die Iren traten vor 34’000 Zuschauern im ausverkauften Lansdowne Road-Stadion wie erwartet ungemein aggressiv auf, die spielerisch feinere Klinge führten klar die Schweizer. Mit diesen beiden Qualitäten neutralisierten sich die beiden Teams weitgehend. In der Schlussphase standen die Schweizer dem Sieg aber weitaus näher.

Zu einer klaren Chance kamen die Iren nur ganz zu Beginn des Matches: In der 3. Minute verpasste Ian Harte nach einem Corner den Führungstreffer. Freistehend kam der Aussenverteidiger aus sechs Metern zum Kopfball, Harte setzte den Ball – zum Glück für die Schweizer – aber meterweit neben das Tor.

Frei hätte Ticket holen können

Die beste Schweizer Chance bot sich den Schweizern nach einer guten Stunde, als Alex Frei mit einem Kopfball das irische Tor knapp verpasste. Einen Schönheitsfehler hatte diese Aktion freilich: Frei stand nach Ansicht der Schiedsrichter im Offside.

In der 79. Minute setzte sich Ludovic Magnin auf der linken Seite durch, passte zur Mitte, wo Frei den Ball um bloss einen halben Meter verfehlte. Zwei Minuten später hatte Frei sogar den Matchball auf dem Fuss und zugleich das direkte Ticket nach Deutschland: Der Schweizer Topskorer scheiterte aber völlig unbedrängt vor dem irischen Goalie Shay Given.

«Wäre dieses Spiel vor einem Jahr gewesen, hätte ich problemlos zwei Tore gemacht, denn normalerweise mache ich solche Tore», kommentierte Frei seine Leistung.

In der 86. Minute schliesslich kam auch Tranquillo Barnetta aus zehn Metern frei zum Schuss – er traf nur das Aussennetz.

Enttäuschung im Schweizer Lager

Der Schweizer Goalie Zuberbühler – er war hierzulande vor dem Spiel arger Kritik ausgesetzt gewesen – hielt in Dublin, was zu halten war. Allerdings war das nicht viel. Massenweise Fehlpässe beider Teams unterbrachen den Spielfluss wiederholt.

Das Stimmung im Schweizer Lager brachte Tranquillo Barnetta nach dem Spiel auf den Punkt: «Aufgrund der Torchancen hätten wir mehr herausholen müssen. Schade ging mein Schuss nicht rein. Die Enttäuschung ist momentan gross.» Trotzdem: «Wir haben das Minimalziel erreicht. Jetzt müssen wir nach vorne schauen.»

swissinfo und Agenturen

Klassement der Gruppe 4: 1. Frankreich, 2. Schweiz, 3. Israel, 3. Irland, 5. Zypern, 6. Faröer.
Frankreich hat sich für die WM qualifiziert. Die Schweiz muss in die Barrage.
Hin- und Rückspiel der Barrage werden am 12. und 16. November ausgetragen.
Die Schweiz wird gegen Spanien, Tschechien oder die Türkei antreten.
Der Gegner wird am kommenden Freitag in Zürich ausgelost.

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