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Gäste aus Indien stimulieren Schweizer Tourismus

Indische Touristen vor einem blühenden Magnolien-Baum im Tessin. Keystone

Immer mehr Gäste aus Indien besuchen das Tourismusland Schweiz. Die Zahl der Logiernächte aus dem Subkontinent wächst jährlich um 15%.

Indien ist somit Zielmarkt für Landeswerbung und Hoteliers. Dazu publizieren Schweiz Tourismus und hotelleriesuisse eine Broschüre für Leistungsträger.

Inder und Inderinnen werden für den Schweizer Tourismus immer wichtiger. Schweizer Hoteliers und Landeswerber erwarten in den kommenden zehn Jahren jährlich 15% mehr indische Gäste.

Damit zählt Indien zum am stärksten wachsenden Gästemarkt für die Schweiz, wie hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus am Mittwoch in Zürich bekannt gaben.

Dieses riesige Potenzial könne aber nur ausgeschöpft werden, wenn die Tourismusanbieter auf die spezifischen Bedürfnisse und Gewohnheiten der Inder eingingen, erklärten die Branchenvertreter der Hotellerie zusammen mit den Landeswerbern.

Wie bei den Chinesen und anderen Gästen aus Asien handelt es sich vorderhand noch oft um Touristengruppen, die von Veranstaltern ein Europa- oder Schweiz-Arrangement kaufen.

Wenig Fondue und Raclette

Mit der neu veröffentlichten Broschüre «Inder zu Gast in der Schweiz» sollen Hoteliers und Tourismus-Fachleuten Tipps erhalten, wie am besten mit den neuen Gästen aus dem Subkontinent umzugehen sei.

Darüber hinaus enthält die Publikation auch Hintergrundinformationen über die indische Kultur und Mentalität.

Persönlicher Kontakt und Beratung werden darin als Schlüssel zum Erfolg bezeichnet. Auch Tipps zu organisatorischen Fragen, Freizeitaktivitäten und Kulinarischem werden abgegeben.

So wird zum Beispiel zu einer gewissen Zurückhaltung beim Anbieten von Fondue und Raclette für die Touristen aus Indien geraten.

Anteil Individualreisender steigt

Die Zunahme von Reisenden aus Indien erklärt sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Subkontinent. Inder können sich vermehrt eine Reise ins Ausland leisten, und zwar zunehmend auch solche aus der urbanen Mittelschicht.

Alleine 2005 wurde ein Zuwachs der Reisen von Indern ins Ausland von 25% festgestellt.

Auch die Gästestruktur aus Indien hat sich in den letzten Jahren etwas geändert: Kamen in den 1990er-Jahren mehrheitlich Gruppentouristen in die Schweiz, steigt seit einigen Jahren auch der Anteil Individualreisender.

Positiver Effekt dank Bollywood

2006 sind in der Schweiz über 280’000 Logiernächte von Indern verzeichnet worden, vor zehn Jahren waren es noch unter 100’000. Durchschnittlich blieben Inder zweieinhalb Tage in der Schweiz und gaben pro Tag 250 Franken aus.

Schweiz Tourismus ist in Indien mit zwei Vertretungen in Mumbai und Neu Dehli präsent und konzentriert dort ihre Aktivitäten der Landeswerbung auf die schnell wachsende Mittelschicht in den Städten.

Nicht zu unterschätzen sei zudem der positive Effekt der Bollywood-Filme auf das Image der Schweiz, sagt Schweiz Tourismus. Jährlich werden 15 bis 18 solche Filme in der Schweiz gedreht, weil die alpine Landschaft in vielem jener des indischen Nordens (Kaschmir) ähnlich sieht. In Kaschmir, das seit langem als politisch unsicher gilt, verbrachten früher die Gutverdienenden ihre Ferien.

swissinfo und Agenturen

Zwischen 2003 und 2005 hat sich die Summe der Logiernächte von Indern in der Schweiz um 26,5% erhöht.

Sie stieg von 196’896 auf 249’070.

2006 stiegen die Übernachtungen auf 284’390 (+14,2% gegenüber Vorjahr).

Am meisten Übernachtungen entfielen 2006 auf Engelberg (47’920), gefolgt von Zürich (31’209), Luzern (31’116), Interlaken (25’475) und Genf (21’699).

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