Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen
Geburt, Ehe, Todesfall

Geburt

Keystone / Salvatore Di Nolfi

Jede Geburt, die auf dem Gebiet der Schweiz stattfindet, muss den Behörden gemeldet werden. Die Eltern haben Anspruch auf Urlaub, um sich um ihr Neugeborenes zu kümmern. 

In der Schweiz muss die Geburt eines Kindes beim Zivilstandsamt des Geburtsortes gemeldet werden, innerhalb von drei Tagen nach der Niederkunft. Bei einer Geburt in einem Spital oder einer privaten Geburtsklinik übernehmen diese die Anmeldung.

Wenn das Kind eines Schweizer Elternteils im Ausland geboren wurde und eine andere Staatsangehörigkeit besitzt, ist es ratsam, die Geburt bei der Schweizer Vertretung im Land oder beim Zivilstandsamt des Heimatortes zu melden. Andernfalls verliert das Kind im Alter von 22 Jahren die Schweizer Staatsangehörigkeit.

Wenn die Mutter und der Vater des Kindes zum Zeitpunkt der Geburt verheiratet sind, werden beide als Eltern anerkannt. Wenn die Mutter jedoch nicht verheiratet ist, kann der Vater vor oder nach der Geburt eine Vaterschaftsanerkennung beantragen.

Mehr
Stillende Mutter

Mehr

Stillen in der Schweiz: Mythos und Realität

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht 95% der Mütter stillen ihre Neugeborenen. Doch das Stillen ist immer noch von zahlreichen Vorurteilen behaftet.

Mehr Stillen in der Schweiz: Mythos und Realität

Abtreibungen

Abtreibungen sind in der Schweiz seit 2002 legal. Ein Schwangerschaftsabbruch ist in den ersten zwölf Wochen nach dem ersten Tag der letzten Periode nicht strafbar. Nach Ablauf dieser Frist ist ein Abbruch weiterhin möglich, wenn ein ärztliches Gutachten belegt, dass er notwendig ist, um die Gefahr einer schweren körperlichen Schädigung oder einer schweren seelischen Notlage der schwangeren Frau abzuwenden.

Die Rate der Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz ist im internationalen Vergleich niedrig und in den letzten 20 Jahren stabil geblieben. Im Jahr 2020 lag sie bei 6,9 Abtreibungen pro 1000 Frauen.

Mehr
Feiernde Frauen

Mehr

Auch eine legale Abtreibung kann stigmatisieren

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Argentinien legalisiert Abtreibungen. Die Schweiz zeigt aber, dass Frauen oft trotzdem gesellschaftlich stigmatisiert werden.

Mehr Auch eine legale Abtreibung kann stigmatisieren

Vater- und Mutterschaftsurlaub

Frauen haben seit 2005 Anspruch auf Mutterschaftsurlaub. Ab der Geburt des Kindes haben sie 14 Wochen Zeit, die mit 80% ihres Einkommens bezahlt werden. In einigen Tarifverträgen und bei bestimmten Arbeitgebern ist ein längerer Urlaub vorgesehen. Müttern ist es verboten, innerhalb von acht Wochen nach der Entbindung die Arbeit wieder aufzunehmen, und sie verlieren ihre Vergütung, wenn sie vor Ablauf der 14 Wochen wieder zu arbeiten beginnen.

Männer haben seit 2021 Anspruch auf Vaterschaftsurlaub. Ihnen stehen zwei Wochen zur Verfügung, die mit 80% ihres Einkommens bezahlt werden. Im Gegensatz zum Mutterschaftsurlaub ist der Vaterschaftsurlaub flexibel: Er kann auf einmal oder in einzelnen Tagen genommen werden, sofern er innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt genommen wird.

Mehr

Kinder werden in der Schweiz zum Luxus

In der Schweiz bekommen Frauen besonders spät Kinder und meist nur eines oder zwei. Auftakt zu unserer Serie über Elternsein in einem reichen Land.

Mehr Kinder werden in der Schweiz zum Luxus

Kinderbetreuung

Die Familien in der Schweiz sind eher klein. Die Fertilitätsrate liegt bei 1,52 Kindern pro Frau, während das Durchschnittsalter einer Mutter mit ihrem ersten Baby bei 30,9 Jahren liegt.

Die Schweiz ist nach wie vor ein relativ konservatives Land, in dem die Mutter tendenziell den Grossteil der Verantwortung für Haushalt und Kinder übernimmt. Derzeit haben sechs von zehn erwerbstätigen Frauen einen Teilzeitjob, verglichen mit nur 1,8 von zehn Männern.

Mehr
Mutter mit Kind am Computer

Mehr

Wenn Muttersein zum Problem wird

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Teilzeitarbeit für Mütter in der Schweiz ist Fluch und Segen zugleich. Frauen fordern ein Ende der Stigmatisierung von berufstätigen Müttern.

Mehr Wenn Muttersein zum Problem wird

Die Kehrseite der Medaille ist, dass eine Teilzeitstelle oft mit unsicheren Arbeitsbedingungen, unzureichender sozialer Absicherung und Hindernissen für eine Weiterbildung und eine echte Karriere einhergeht.

Die Kosten für Kinderbetreuung sind in der Schweiz sehr hoch. Kinderkrippen gehören laut einer OECD-Studie zu den teuersten der Welt. Für drei Tage Krippenbetreuung pro Woche kann die monatliche Rechnung leicht 1000 bis 2000 Franken betragen.

Mehr
Kinder gehen zur Schule

Mehr

Zwei Kinder in der Schweiz? Macht 540’000 Franken

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Im Land der hohen Lebenshaltungskosten können Kinder zum Luxus werden. Sie kosten zwischen 1200 und 1800 Franken pro Monat. Plus Nebenkosten.

Mehr Zwei Kinder in der Schweiz? Macht 540’000 Franken

Aber nicht nur die Betreuungskosten sind teuer. Laut einer Studie des Zürcher Jugendamts verursacht ein Kind je nach Alter direkte Unterhaltskosten in Höhe von 1200 bis 1800 Franken pro Monat. Da der Medianlohn bei 6500 Franken brutto pro Monat liegt, macht ein Kind also zwischen 18 und 27% des Bruttolohns eines Elternteils aus.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft