Gegen Südkorea darf die Schweiz nicht verlieren
Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft trägt am Freitagabend in Hannover ihr Qualifikations-Spiel für den Achtelfinal gegen Südkorea aus.
Um eine Runde weiterzukommen, müssen die Schweizer mindestens ein Unentschieden erzielen. Ein Sieg würde ihnen den ersten Gruppenplatz verschaffen.
Vor allem nicht verlieren – und vielleicht gewinnen! – Damit soll am Freitagabend Köbi Kuhns Team auf dem Rasen des Niedersachsen-Stadions in Hannover beflügelt werden.
Schweizer werden versuchen, sich für die Achtelfinals zu qualifizieren, ein Ziel, das in greifbarer Nähe ist.
Einfach wird es jedoch nicht werden, denn die Koreaner müssen das Spiel gewinnen um weiterzukommen. In ihrem Land werden sie angehimmelt, in Deutschland von einer Schar euphorischer Fans unterstützt. Und so unternehmen sie alles, dass das «Land der Morgenstille» weiterhin träumen darf.
Erinnerungen an 2002
Das Land, das 2002 die Fussball-Weltmeisterschaften gemeinsam mit Japan ausgerichtet hatte, möchte seinen Erfolg wiederholen. Vor vier Jahren hatte es für eine Riesenüberraschung gesorgt, als es Italien, Spanien und Portugal aus dem Wettbewerb warf und bis in den Halbfinal vorstiess.
In Deutschland bestreiten die Südkoreaner zum siebten Mal eine Weltmeisterschafts-Endrunde. Sie werden vom holländischen Trainer Dirk Aadvocaat betreut.
Nach Vorne spielen
«Ihre zwei Darbietungen gegen Togo und Frankreich zählen mehr als blosses Gerede», hämmert Köbi Kuhn, der Trainer der Schweizer Mannschaft, seinen Schützlingen immer wieder ein.
Den Koreanern ist es nämlich zweimal gelungen, ihr Spiel gegen Togo und Frankreich durchzuziehen. «Das Team ist sehr gut, sehr technisch. Und wir müssen uns vor ihnen in Acht nehmen.»
Nati-Verteidiger Patrick Müller fügt hinzu: «Sie haben eine unglaubliche Energie und setzen sich bis zur letzten Spielminute ein. Weiter sind sie sehr schnell und zweikampfstark.
«Wir sind kein Team, das ein Spiel einfach verwaltet», erklärt Stürmer Alex Frei. «Unser Team steckt voll Begeisterung, Jugend und Verrücktheit. Wir haben bis jetzt immer gegen vorne gespielt und wir werden das gegen Korea genauso tun.»
Köbi Kuhn, der Trainer der Schweizer Mannschaft, bestreitet am Freitag sein 50. Spiel an der Spitze der Nati. Der Zürcher, seit August 2001 im Amt, hofft, dieses Jubiläum mit einer Qualifikation feiern zu können.
«Eine Niederlage am Freitag würde unseren guten Turnierbeginn aber überhaupt nicht schmälern», sagt Kuhns Assistent, Michel Pont. «Dieses Spiel ist für uns wie ein vorzeitiger Final.»
Spanien vermeiden
Während dem Spiel wird man auf der Schweizer Bank den Verlauf des anderen Gruppenspiels verfolgen: Frankreich gegen Togo. Denn die Franzosen haben immer noch die Möglichkeit, den Gruppensieg zu erringen, wenn sie gegen die Togolesen gewinnen und das Spiel Schweiz gegen Südkorea unentschieden endet.
Abgesehen von der Qualifikation steht auch die Schlussklassierung in der Gruppe auf dem Spiel. Die Schweiz möchte Spanien, unumstrittener Führer in der Gruppe H, nicht unbedingt im Achtelfinal begegnen.
Eine solche Begegnung würde unweigerlich schlechte Gefühle bei den Schweizern hervorrufen. Vor zwölf Jahren, in den USA, wurden die Schweizer von Spanien aus dem Wettbewerb katapultiert.
«Klar sind wir uns unserer Stärken bewusst», sagt Mittelfeldspieler Raphaël Wicky. «Wer es auch immer sein wird, der Gegner im Achtelfinale wird sehr stark sein.»
swissinfo, Mathias Froidevaux in Hannover
(Übertragung aus dem Französischen: Etienne Strebel)
Nach 2 erfolgreichen Spielen in der Gruppe G befindet sich die Schweiz mit Südkorea an der Gruppenspitze.
Die beiden Mannschaften haben je 4 Punkte, Frankreich auf dem dritten Platz hat 2 Punkte und Togo schliesst die Rangliste mit 0 Punkten ab.
Am Freitag spielt die Schweiz in Hannover gegen Südkorea während in Köln Frankreich gegen Togo antritt.
Nur die ersten zwei Mannschaften qualifizieren sich für die nächste Phase.
90’000 Franken stehen am Freitag für jeden Schweizer Nati-Fussballer bei der Partie gegen Südkorea auf dem Spiel. Sie würden 15’000 Franken für die drei Punkte erhalten und 75’000 Franken für das Erreichen des Halbfinals.
Seit Beginn der Weltmeisterschafts betragen die Prämien der Spieler bereits 20’000 Franken (5000 gegen Frankreich und 15’000 gegen Togo)
In diesem Jahr nimmt die Schweiz an ihrer 8. Weltmeisterschafts-Endrunde teil. Ihre besten Resultate erzielte sie 1934, 1938 und 1954, wo sie jedes Mal bis in die Viertelfinals vordringen konnte.
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch