Heimsieg für Federer
Roger Federer hat das Tennis-Turnier vor seiner Haustüre – die Swiss Indoors – gewonnen. Federer siegt gegen Fernando Gonzalez aus Chile 6-3, 6-2, 7-6 (7/3).
Die Nummer 1 der Welt kann sich endlich in die Siegerliste «seines» Turniers eintragen lassen. In den vergangenen zwei Jahren konnte er wegen Verletzungen gar nicht teilnehmen.
An der Siegerehrung in Basel dankte Federer dem Publikum für das zahlreiche Erscheinen, den Sponsoren, den Organisatoren und er dankte vor allem den Ballgirls und Ballboys.
«Ich habe hier auch als Ballboy begonnnen. Also rennt nicht weg, es gibt jetzt Pizza», sagte Federer unter tosendem Beifall der Eingeladenen.
Was lange währt, wird endlich gut – in diesem Fall lässt sich dies mit Bestimmtheit sagen: Im siebten Anlauf im Haupttableau und nach den verlorenen Endspielen von 2000 und 2001 und den verletzungsbedingten Abwesenheiten konnte sich Federer endlich seinen Jugendtraum erfüllen.
Damit hat er in seinem reichen Palmarès nun auch beide Schweizer Profiturniere, nachdem er 2004 schon das Swiss Open in Gstaad für sich entschieden hatte.
Spannung erst am Schluss
Das Endspiel dauerte 1:59 Stunden und brachte erst im letzten Satz einiges an Spannung.
Federer, der in den letzten beiden Runden sehr viel Mühe bekundet hatte, präsentierte sich von Anfang an gegen Gonzalez (ATP 11) hoch konzentriert.
Den ersten Satz gewann er dank eines Breaks zum 4:2, der zweite Durchgang war dank einem Doppelbreak bis zum 3:0 ebenfalls früh entschieden. Erst im dritten Satz hielt der Chilene besser mit und kam auch zu seinen einzigen beiden Breakchancen, konnte aber die neunte Niederlage im neunten Vergleich mit Federer nicht mehr abwenden.
Keine Herbstmüdigkeit
Federer baute damit seine viertlängste Siegesserie auf 24 Matchgewinne aus. In Phasen, wo die meisten Konkurrenten über die verständliche Müdigkeit am Jahresende klagen, dominiert Federer die Szene weiter.
In den letzten vier Wochen hat er in Tokio, Madrid und nun Basel triumphiert und an all diesen Orten seinen Premierensieg gefeiert.
In Paris-Bercy und Schanghai hat er in den kommenden Wochen die Gelegenheit, seine ohnehin stratosphärische Jahresbilanz von 87:5 Matchgewinnen weiter in die Höhe zu schrauben.
swissinfo und Agenturen
Die 37. Swiss Indoors finden vom 21. bis 29. Oktober in der St. Jakob-Halle in Basel statt.
Das Budget beträgt 12,5 Mio. Franken, das Preisgeld 1,5 Mio. Franken. Die Swiss Indoors sind das drittwichtigste Turnier des Herren-Circuit.
Zahlreiche grosse Namen im internationalen Tennis haben das Basler Turnier gewonnen: Björn Borg im Jahr 1977, Guillermo Vilas (1978), Ivan Lendl (1980/81), Yannick Noah (1982/87), Stefan Edberg (1985/86/88), Jim Courier (1989), John McEnroe (1990), Boris Becker (1992) und Pete Sampras (1996).
Roger Federer hingegen hat es an seinem «Heimturnier» zwei Mal nicht geschafft: Im Jahr 2000 verlor er gegen den Schweden Thomas Enqvist und 2001 gegen den Briten Tim Henman.
Zwei weitere Male war er verletzt und konnte in Basel nicht antreten.
Bisher haben in Basel zwei Schweizer gesiegt: Michel Burgener 1972 und Jakub Hlasek 1991. Nun kommt 2006 Roger Federer dazu.
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