Die holländische Nationalelf ist der erste Teilnehmer im Final der Fussball-WM vom kommenden Sonntag. Sie besiegt Uruguay mit 3:2 und tritt damit gegen Deutschland oder Spanien an, die am Mittwoch den zweiten Teilnehmer unter sich ausmachen werden.
Der erste Halbfinal der Fussball-WM in Südafrika fand vor 62’479 Zuschauern im ausverkauften Green Point Stadion in Kapstadt statt.
Bereits in der 3. Minute kamen die Niederlande zu einer ersten ausgezeichneten Torchance durch Dirk Kuyt, nach einem Dribbling von Arien Robben.
Doch die Uruguayer liessen den Holländern nicht viel Raum, um ihr Spiel zu entwickeln.
Dann kam die 18. Minute: Captain Giovanni van Bronckhorst knallt einen Gewaltschuss aus 37 Metern Entfernung passgenau ins rechte Lattenkreuz: 1:0 für Holland.
Uruguay, 1930 und 1950 Fussball-Weltmeister, liess sich jedoch nicht entmutigen und griff weiterhin an. Dabei kam es zu einigen Szenen, bei denen die holländischen Verteidiger nicht die beste Figur machten und teils auch hart eingriffen.
Der Ausgleich
Nachdem sich die Holländer immer mehr einigelten, knallte der uruguayische Stürmerstar Diego Forlan in der 41. Minute den Ball direkt in die holländische Tormitte. Genau dort stand zwar Torhüter Maaarten Stekelenburg, der den Ball noch erwischte, aber trotzdem nicht halten konnte. 1:1.
Nach der Pause gewann das Spiel wieder etwas an Dynamik. Die Holländer mussten wieder mehr angreifen. Dies nutzten aber die Uruguayer: Einen Angriff in der 51. Minute musste van Bronckhorst knapp vor der Torlinie abwehren. Torhüter Stekelenburg war zu weit nach vorn gelaufen.
Das Spiel plätscherte für 10 Minuten ohne nennenswerte Aktionen weiter. Die Holländer fanden die Lücke in Uruguays Abwehr nicht. Ab der 61. Minute erhöhten die Holländer den Druck.
In der 67. Minute rief sich Diego Forlan erneut in Erinnerung. Hollands Keeper Stekelenburg konnte einen Freistoss nur mit Mühe halten. Im Gegenzug scheiterte Robin van Persie ganz knapp am uruguayischen Hüter Fernando Muslera.
Das Doppepack
In der 70. Minute war es für Holland geschafft: Die Stürmer fanden die Lücke, und Wesley Sneijder traf nach Vorarbeit von van Persie zum 2:1. Sein 5. Treffer an der WM.
Die Oranjes versuchten gleich, den Schwung mitzunehmen. Es gelang: Bereits in der 73. Minute erhöhte Arjen Robben auf Vorlage von Dirk Kuyt per Kopf zum 3:1 für Holland.
Die Holländer gaben darauf das Heft nicht mehr aus der Hand. Der Sieg war ihnen nicht mehr zu nehmen, obwohl Uruguay in der Nachspielzeit durch Maxi Pereira in der 92. Minute nach einem Freistoss das 3:2 erzielte und Holland dann doch noch etwas zittern musste, bis die Qualifikation klar war.
«Es war schwierig, wir hatten heute Mühe. Am Ende machten wir es uns unnötig schwer», sagte ein erfreuter Wesley Snejider nach dem Spiel. «Doch die Hauptsache ist, dass wir für den Final qualifiziert sind. Das ist unglaublich.»
Holland war bereits zweimal in einem WM-Final: 1974 gegen Gastgeber Deutschland und 1978 gegen Gastgeber Argentinien. Beide Male wurde ihr Gegner Fussball-Weltmeister. 1988 wurde Holland erstmals Europameister.
Christian Raaflaub, swissinfo.ch
Uruguay – Niederlande 2:3 (1:1), Green Point Stadion, Kapstadt
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Schweizer Fussballer wieder zurück
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Der Empfang am Flughafen durch rund 300 Fans war sicherlich Balsam auf die Seelen von Diego Benaglio & Co.. Drei Tage zuvor hatte sich das Schweizer Team von Coach Ottmar Hitzfeld mit einem enttäuschenden 0:0 im letzten Gruppenspiel gegen Honduras von der WM 2010 verabschiedet. Der Flug von Johannesburg nach Zürich dauerte rund zehn Stunden…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«Wir sind raus. Und wir haben es nicht anders verdient», meint der Blick, der «Die Schweiz am Boden» sieht. Auf einer Doppelseite mit Bildern enttäuschter, konsternierter Fans schreibt er weiter: «Wir hätten uns so gerne gefreut.» Karikaturist Chappatte bringt das Schweizer Scheitern auf der Le Temps-Titelseite auf den Punkt: Ein niedergeschlagener Schweizer Senn zieht mit…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«Die Enttäuschung ist gross», sagte Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld nach dem frühen Out der Schweiz. «Man muss ehrlich sein: Wir haben schlicht nicht die Leistung gebracht, die es brauchte, um in die Achtelfinale zu kommen. Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen», gestand der 61-jährige Coach. «Am Montag sind wir leider in der Heimat. Wir…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«Valon Behrami hat ganz klar nicht geschlagen, die schauspielerische Einlage des Chilenen hat mit Fussball nichts mehr zu tun», kommentierte der Schweizer Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld nach Spielende immer noch frustriert die Schlüsselszene. «Die Chilenen sind eine sehr starke Mannschaft, das verlangte einen enormen läuferischen Einsatz.» Deshalb habe er auch die Defensive verstärken müssen. Der vergebenen…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Zu Beginn des Spiels liessen die Schweizer den dominierenden Spaniern kaum Raum, ihr Spiel zu entwickeln. Philippe Sendereros, Verteidiger, verletzte sich in einem Zweikampf und wurde in der 35. Minute ausgewechselt. Für ihn kam Steve von Bergen auf den Platz. Senderos verletzte sich am Sprunggelenk. Wie schwer die Verletzung ist, muss noch abgeklärt werden. Die…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Fussball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika ist für die Schweiz zu Ende. Die Nati konnte sich und ihren Fans den Traum vom Einzug in die Achtelfinals nicht erfüllen. Begeisterung entstand lediglich nach dem glücklichen 1:0 Sieg im ersten Spiel gegen Europameister Spanien.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Tausende Südafrikaner feiern ihre Mannschaft, ihr Land und den Fussball beim Public Viewing im Thokoza-Park in Soweto. Die Fans singen «Shosholoza» (Vorwärts), das sich vom alten Volkslied zu einer inoffiziellen Nationalhymne und zum Motivationslied bei Sportanlässen gewandelt hat. (Christoph Balsiger, swissinfo.ch)
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch