Der jährlich am 16. Oktober stattfindende Welternährungstag soll auf den Hunger in der Welt aufmerksam machen. Während anderswo Menschen verhungern, werden in der Schweiz Tonnen von Lebensmitteln weggeworfen. swissinfo hat über Wochen einen Blick in den Abfalleimer der hauseigenen Kantine geworfen.
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Thomas Kern wurde 1965 in der Schweiz geboren. Er wurde in Zürich zum Fotografen ausgebildet und begann 1989 als Fotojournalist zu arbeiten. 1990 Mitbegründer der Schweizer Fotografenagentur Lookat Photos. Thomas Kern hat zweimal einen World Press Award gewonnen und wurde in der Schweiz mit mehreren nationalen Stipendien ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und sind in verschiedenen Sammlungen vertreten.
Laut dem Verein foodwaste.chExterner Link geht rund ein Drittel aller in der Schweiz produzierten Lebensmittel zwischen Feld und Teller verloren oder wird verschwendet. Das entspricht pro Jahr rund 2 Millionen Tonnen Nahrungsmittel.
Unser Fotograf Thomas KernExterner Link hat über Wochen im BetriebsrestaurantExterner Link der Generaldirektion der SRG am Ende des Tages den Inhalt des Abfalls fotografiert. Von Birchermüsli über Gemüse, Rösti und Fleisch war darin alles zu finden. Was passiert mit diesen Lebensmitteln?
Früher war das ganz einfach: Resten von Restaurants wurden an die Schweine verfüttert. Doch seit einigen Jahren ist das in der Schweiz verboten – aus Angst vor Tierseuchen. Die Betreiberin unserer Kantine, die ZFV-UnternehmungenExterner Link, lässt daher aus den Speiseabfällen Ökostrom und Biodiesel herstellen.
Der ZFV erklärt auf Anfrage von swissinfo.ch: «Wir sind Gründungsmitglied des Vereins ‹United Against WasteExterner Link‹, der sich aktiv dafür einsetzt, die Lebensmittelverluste in der Gastronomie zu verringern.» Konkrete Massnahmen seien beispielsweise, die Bouillon aus Rüstabschnitten sowie Paniermehl aus getrocknetem Brot herzustellen oder mit dem Gast über die Schöpfmenge zu sprechen.
Bilder: Thomas Kern/swissinfo.ch und Text: Sibilla Bondolfi/swissinfo.ch
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