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Jugendsession: Klare Mehrheit für UNO-Beitritt

200 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren nahmen an der Eidgenössischen Jugendsession teil. Keystone

An der Eidgenössischen Jugendsession haben die Jugendlichen ein verstärktes aussenpolitisches Engagement der Schweiz gefordert. Sie sprachen sich klar für einen Beitritt der Schweiz zur UNO aus.

Zum Abschluss der viertägigen Jugendsession haben sich die Jugendlichen im Rahmen einer Konsultativ-Abstimmung mit 134 zu 28 Stimmen für einen Beitritt der Schweiz zur UNO ausgesprochen. Die Jugendlichen unterstrichen in Voten die Wichtigkeit eines internationalen Organs, das internationale Umweltabkommen verbindlich durchsetzen kann.

Aussenpolitisches Engagement gefordert

Die Schweiz soll ihre Rolle als eine aktive und neutrale Friedens-Vermittlerin stärker wahrnehmen und sich in der UNO für ein Verbot von Waffen und Kriegsmaterial-Lieferungen einsetzen.

Weiter forderten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jugendsession, dass sich der Bundesrat in der WTO für fairen Handel einsetzt, damit die Armut besser bekämpft werden könne.

Um die Ursachen der Migration zu beseitigen und die Toleranz und das Verständnis zwischen den Kulturen zu fördern, soll jede Schweizer Gemeinde eine Partnerschaft mit einem Ort in einem bedürftigen Land knüpfen.

Entsprechende Petitionen wurden an Nationalratspräsident Peter Hess überreicht.

«Ein Saal mit vielen Henri Dunants»

Heutzutage wolle jedermann vernetzt sein, sagte Aussenminister Joseph Deiss im Nationalratssaal den 200 Jugendlichen zwischen 14 und 20. Seinem Departement obliege nichts anderes als die Herstellung der Vernetzung. Die Schweiz gehöre vernetzt, also in die UNO. Ein Abseitsstehen beim «Rendez-vous des Friedens» stehe dem Land nicht an.

Jedes Land vertrete seine Interessen und müsse sich dabei an die Regeln halten, sagte Deiss. Die Schweiz als Kleinstaat habe zur Achtung dieser Regeln nur die Waffe der Schwachen: Das Recht.

Dieses Recht umfasse auch das humanitäre Völkerrecht. Dieser Tage gedenke man des 100. Jahrestags der Verleihung des Friedensnobelpreises an Rot-Kreuz-Gründer Henri Dunant. Er wünsche sich, dass viele Henri Dunants in dem Saal sässen. Weil die Schweiz Glück habe, müsse sie solidarisch sein, sagte Deiss.

Die zehnte eidgenössische Jugendsession hatte am Donnerstag begonnen. Dieses Jahr befassten sich die 200 Jugendlichen mit dem UNO-Beitritt und andern Themen der Aussenpolitik.

Die erste Jugendsession fand 1991 aus Anlass der 700-Jahr-Feier statt. Seither wurde der Anlass zunehmend professionalisiert und durch ein Forum ergänzt, das den Resolutionen Nachdruck verschaffen soll.

swissinfo und Agenturen

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