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Kleine Demo in Davos – grosse Krawalle in Bern

Die Polizei ging in Bern mit Wasserwerfern und Tränengas gegen WEF-Gegner vor. Keystone Archive

Mehrere hundert Personen haben am Samstag in Davos friedlich gegen das WEF demonstriert. Am Abend kam es in Bern zu massiven Ausschreitungen.

In Davos war eigentlich eine Grosskundgebung geplant. Viele Demonstrationswillige sassen jedoch in Landquart und Fideris fest.

Bei einer Demonstration militanter Globalisierungskritiker ist am Samstagabend in der Schweizer Hauptstadt Bern ein Sachschaden von rund 500’000 Fr. entstanden.

Drei Polizisten wurde nach offiziellen Angaben verletzt, rund 30 Teilnehmer wurden festgenommen. Nach Angaben der Polizei schlugen rund 1000 zum Teil vermummte Demonstranten im Bahnhofsviertel Fensterscheiben ein und beschädigten Telefonzellen und Autos. Es kam auch zu Plünderungen.

Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer ein. Der Demonstrationszug teilte sich daraufhin in kleine Gruppen auf. Nach Mitternacht beruhigte sich die Lage.

Weiterreise nach Davos blockiert

Am Samstagnachmittag war es 2000 bis 4000 Globalisierungs-Kritikern nicht gelungen, zur Hauptkundgebung gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos durchzudringen.

In Fideris vor Davos war eine Kontrollstelle eingerichtet. Ein Teil der Demonstranten boykottierte die Durchsuchungen. Daraufhin kam es zu Verzögerungen und Blockaden.

In Davos fand dann lediglich eine kleine verspätete Kundgebung mit ein paar Hundert Teilnehmern statt. Am Abend reisten die Aktivisten in Sonderzügen zurück nach Zürich und Bern.

Erinnerungen an Zürich 2001

Vor zwei Jahren war es in Zürich ebenfalls zu schweren Zusammenstössen gekommen: Hunderte von Demonstranten, denen der Zugang nach Davos verwehrt wurde, manifestierten ihren Unmut gegen das WEF in der Schweizer Finanzkapitale. Sie richteten erhebliche Verwüstungen an.

Deutsche Polizisten auf Schweizer Boden

Zum ersten Mal überhaupt waren auch Deutsche Polizisten in der Schweiz im Einsatz, und zwar in Landquart. Wie die «NZZ am Sonntag» berichtete, waren 65 Polizisten aus Bayern und Baden-Württemberg mit sechs eigenen Wasserwerfern präsent.

Wie die NZZ weiter berichtete, verhinderten die Polizisten aus dem Nachbarland, dass rund 200 militante Demonstranten die Autobahn A 3 besetzten.

Dieser Einsatz wurde möglich durch einen deutsch-schweizerische Polizeivertrag, der seit dem 1. März 2002 in Kraft ist.

Strategie hat sich bewährt

Die Bündner Behörden zeigten sich mit der Strategie des Dialogs und der De-Eskalation bei der Demonstration zufrieden. Sie bedauerten allerdings, dass in Landquart, wo es zu Scharmützeln zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften kam, ein hartes Durchgreifen nötig gewesen sei. Am Rollmaterial der Rhätischen Bahn RhB entstand ein Sachschaden von rund 100’000 Franken.

swissinfo und Agenturen

In Davos demonstrierten mehrere hundert Personen gegen das WEF und einen Irak-Krieg.
Mehrere Tausend waren in Fideris und Landquart blockiert und konnten nicht nach Davos reisen.
In Bern richteten rund 1000 Demonstanten Sachschaden von etwa 500’000 Fr. an.
Rund 400 Polizisten waren im Einsatz.
3 Polizisten wurden verletzt.

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