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Köbi Kuhn ist Schweizer des Jahres

Keystone

Erneute Ehre für den Trainer, der das Schweizer Fussball-Nationalteam an der WM 06 ins Achtelfinale brachte: Köbi Kuhn wurde vom Fernsehpublikum zum Schweizer des Jahres gewählt.

In der nationalen Fernsehshow «SwissAward» wurden ferner der Parlamentarier Dick Marty, der Unternehmer Nicolas Hayek und der Krebsforscher Giorgio Noseda ausgezeichnet.

Die Millionen-Gala «SwissAward» wurde vom Schweizer Fernsehen live aus dem Zürcher Hallenstadion in alle Sprachregionen des Landes übertragen.

Der 63-jährige Fussball-Nationalcoach erhielt dabei 37% der Stimmen und verwies die Schauspielerin Stephanie Glaser (13%) auf Platz zwei; an dritter Stelle folgte die Snowboarderin Tanja Frieden (7%).

Botschafter

Er freue sich ausserordentlich über den Preis, sagte Köbi Kuhn nach der Übergabe. Er verstehe sich als Botschafter einer Truppe junger ehrgeiziger Männer, die sich viel vorgenommen hätten.

Der Meistertitel an der Fussball-Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und in Österreich sei ein hohes Ziel, das sich andere auch gesetzt hätten, sagte der Nationalcoach launig.

Schon vorher ausgezeichnet

Kuhns Name wird nun neben jene der vier bisherigen Schweizer und Schweizerinnen des Jahres in den Gedenkstein auf der Aelggi-Alp eingemeisselt. Die Alp im Kanton Obwalden gilt als geografischer Mittelpunkt der Schweiz.

Köbi Kuhn wurde bereits im Dezember mit dem Credit Suisse Sports Award als Trainer des Jahres 2006 ausgezeichnet.

Der Titel «Schweizer des Jahres» wurde zum fünften Mal vergeben. 2005 ging er an den ehemaligen Formel-1-Rennstallbesitzer Peter Sauber. Vor ihm waren Lotti Latrous, die in der Elfenbeinküste ein Sterbehospiz für Aidskranke betreibt, Roger Federer und der als Beatocello bekannte Kinderarzt Beat Richner Schweizer des Jahres.

Drei Tessiner…

Für einen «SwissAward» hatte die 100-köpfige Jury 15 Persönlichkeiten vorgeschlagen, nämlich je drei in den fünf Kategorien Politik, Kultur, Wirtschaft, Showbusiness und Gesellschaft. Bei der Vergabe der fünf Titel konnte das Fernsehpublikum nicht mitreden.

Gleich drei Awards gingen ins Tessin: In der Sparte Politik wurde der Ständerat Dick Marty von der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) für seine Ermittlungen in der CIA-Affäre um geheime US-Gefängnisse in Europa im Auftrag des Europarates geehrt. Im Showbusiness war es der Regisseur und Choreograf Daniele Finzi Pasca, in der Kategorie Gesellschaft der Krebsforscher Giorgio Noseda.

…und zwei Frauen

Die Auszeichnung der Sparte Kultur erhielt Stephanie Glaser. Die 87-jährige Schauspielerin spielte in «Die Herbstzeitlosen» (2006) erstmals eine Hauptrolle in einem Schweizer Kinofilm.

Der «SwissAward» für Wirtschaft ging an Heliane Canepa, CEO des Zahnimplantate-Herstellers Nobel Biocare.

«LifetimeAward» für Nicolas Hayek

Mit dem goldenen «LifetimeAward» wurde der 78-jährige Unternehmer Nicolas G. Hayek für sein Lebenswerk und seine Liebe zur Schweiz ausgezeichnet.

Der Swatch-Gründer habe ein urschweizerisches Produkt zur Weltblüte gebracht, sagte alt Bundesrat Adolf Ogi in der Laudatio. Der Uhrenkönig ist ausserdem der Erfinder des Smart-Autos.

«Ich sehe mich nur als Botschafter. Der Preis müsste an die Schweizer und an die Schweiz gehen», sagte Hayek in der Gala-Show. «Sie sind es, die unseren Erfolg möglich gemacht haben.»

swissinfo und Agenturen

Den «SwissAward» erhalten Menschen, die durch Mut, Innovation, Kreativität und Eigenwilligkeit auf sich aufmerksam gemacht haben. Es gibt ihn seit 2002.

Das Publikum der drei nationalen Fernsehkanäle wählt den «Schweizer des Jahres» aus, nicht aber die «Awards» in den Unterkategorien. Zur Wahl stehen 18 von einer Jury gewählte Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Kultur, Wirtschaft, Showbusiness, Sport und Gesellschaft.

«SwissAward» wird vom Deutschschweizer Fernsehen SF organisiert, in Zusammenarbeit mit Swisslos (Interkantonale Landeslotterie) und den Zeitungen Blick, Schweizer Illustrierte, L’Illustré, Il Caffè sowie Schweizer Radio DRS.

Köbi Kuhn (geb. am 12. Oktober 1943) ist seit dem 10. Juni 2001 Trainer der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft.

Kuhn begann seine Karriere im Fussball 1954 beim FC Wiedikon. Von 1960 bis 1977 spielte er beim FC Zürich, mit dem er sechs Schweizermeister-Titel und fünf Cupsiege gewann.

Kuhn wurde 64mal für die Nationalmannschaft selektioniert. Er nahm an der Weltmeisterschaft 1966 in England teil.

Als Nationalcoach nahm er an der Euro 2004 in Portugal teil, und an der WM 2006 in Deutschland kam er mit seinem Team bis ins Achtelfinal. Kuhn wird die Nati auch an der Euro 2008 in der Schweiz und in Österreich coachen. Sein Vertrag mit dem Schweizerischen Fussballverband läuft bis 2008.

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