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Olympia-Gold für Federer und Wawrinka

Keystone

Das Schweizer Tennis-Doppel Roger Federer und Stanislas Wawrinka bezwang im Olympiafinal die beiden Schweden Thomas Johansson und Simon Aspelin 6:3, 6:4, 6:7 (4:7), 6:2. Es ist das zweite Olympische Gold für Swiss Tennis nach Marc Rossets Sieg im Einzel 1992 in Barcelona.

Nach überzeugendem Start mit einer 2:0-Satzführung in gut einer Stunde begannen die Schweizer nachzulassen (und die Schweden sich zu steigern). Die Skandinavier gewannen den dritten Satz nicht unverdient im Tie-Break mit 7:4.

Der vierte Durchgang war erneut eine klare Angelegenheit für das Swiss-Tennis-Doppel. Damti gewann die Schweizer Olympiadelegation die bereits fünfte Medaille bei den Spielen in Peking.

Konzentration auf den Schwächeren

Die beiden Schweizer konzentrierten sich meist auf den schwächeren der beiden Schweden, Simon Aspelin, und nahmen diesem je einmal pro Satz den Aufschlag ab. Dieser hatte auch bei den weiteren Aufschlägen Mühe, diese durchzubringen, spielte dann aber vor allem im Tie-Break stark.

Zu Beginn gab Roger Federer bei seinen Aufschlägen in der Regel nur einen Punkt ab, Wawrinka maximal deren zwei. Mit zunehmender Spieldauer stellten sich die Skandinavier immer besser auf das Schweizer Duo, das bei diesem Turnier noch keinen Satz abgegeben hat, und brachte dieses wiederholt in Bedrängnis.

Dritter Satz über eine Stunde

Im zweiten Satz vermochte Federer beim Stande von 3:2 einen Serviceverlust noch mit einem Ass abzuwehren. Doch zu Beginn des dritten Satzes musste er bei seinem Aufschlag Johansson/Aspelin ein Break zugestehen, das die Schweizer zwar postwendend – wieder bei Aspelin-Aufschlag – kompensieren konnten.

Auch bei Wawrinka- Aufschlägen mussten die beiden Schweizer drei Breakbälle abwehren, einmal bei 15:40 im zweiten Satz. Je ein Mini-Break von Federer und Wawrinka im Tie-Break waren aber nicht mehr wettzumachen. Der dritte Satz Satz dauerte über eine Stunde und länger als die beiden ersten zusammen.

Ältere Gegner

Der schon 34-jährige Aspelin ist zwar ein guter Doppelspieler und die Nummer 9 der Welt. Einzel hat er aber seit dem Jahr 2000 keine mehr bestritten. Sein bestes Ranking war der 436. Platz.

Partner Thomas Johansson gewann dagegen, im Jahr 2002, schon einmal ein Grand-Slam-Turnier (Melbourne), ist aber auch schon 33-jährig. Zurzeit steht er auf Position 66 der Weltrangliste.

Hoffnungen für Davis-Cup

Die Olympia-Leistung des Doppels Federer/Wawrinka lassen Hoffnungen aufkommen hinsichtlich eines Wiederaufstiegs der Schweiz in die Weltgruppe des Davis-Cups im Match gegen Belgien im September in Lausanne.

Im Erfolgsfall könnte Federer 2009 versuchen, eine der wenigen noch nie gewonnenen Trophäen zu erobern. Dies bestätigte Federer in Peking: «Vielleicht konzentriere ich mich vermehrt auf den Davis-Cup», sagte er. Ausserdem gibt es ab kommendem Jahr für Davis-Cup-Spiele ATP-Punkte.

Wenn man die diesjährigen Fortschritte von Wawrinka in Betracht zieht, ist nicht auszuschliessen, dass die Schweiz erstmals die begehrte Trophäe gewinnen könnte.

swissinfo und Agenturen

Die US-Zwillingsbrüder Mike und Bob Bryan haben Olympia-Bronze gewonnen. Sie besiegten im Spiel um den dritten Platz die Franzosen Michael Llodra und Arnaud Clément 3:6, 6:3, 6:4.

Es ist die erste Olympia-Medaille für die Bryan-Brüder, die zusammen bisher vier Grand Slams und 48 Turniere gewonnen haben. In Peking als Nummer 1 gesetzt verloren sie im Halbfinal gegen Federer und Wawrinka.

Im kleinen Einzelfinal gewann Novak Djokovic die Bronzemedaille. Der Serbe setzte sich mit 6:3, 7:6 (7:4) gegen den Amerikaner James Blake durch, der im Viertelfinale den Schweizer Roger Federer ausgeschaltet hatte.

Federer und Wawrinka setzten sich im Viertelfinal gegen die Inder Mahesh Bhupathi und Leander Paes 6:2, 6:4 durch.

Nach einem sensationellen Spiel im Halbfinal gegen die Bryan-Zwillinge aus den USA qualifizierten sich Federer und Wawrinka mit einem 7:6, 6:4 fürs Endspiel.

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