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Parlamentarier als Versuchskaninchen

Cocktailpartys sind im Schweizerischen Parlament nach Arbeitsschluss gang und gäbe. Doch im März 2014 wurde für die Abgeordneten ein ganz besonderes Buffet aufgestellt. Statt Lachs-Canapés und Brotstangen gab es Mehlwurm-Hamburger und Heuschrecken-Mousse.

(swissinfo.ch und SRF/RTS)

Die Veranstaltung war Teil einer Kampagne zur Legalisierung der Insektenzucht für den menschlichen Verzehr, durchgeführt vom Waadtländer Verein «Grimiam».

Die Idee kann auf die Unterstützung der Vereinten Nationen (UNO) zählen. 2013 veröffentlichte die UNO-Welternährungs-Organisation FAO einen 200-seitigen Bericht, in dem sie die Nutzung von Insekten als Nahrungsmittel für Mensch und Tier bewertete. «Weitherum ist man sich einig, dass 2030 über 9 Milliarden Menschen ernährt werden müssen. Dazu muss die gegenwärtige Lebensmittelproduktion fast verdoppelt werden», schrieb die FAO.

Die UNO glaubt, dass Insekten in Zukunft als eine Hauptnahrungsquelle genutzt werden sollen. Auch wenn viele darauf mit Ekel reagieren, seien Insekten für etwa zwei Milliarden Menschen Teil der täglichen Ernährung, so der Bericht.

In 80 Prozent aller Länder der Welt werden über tausend Insektenarten verspeist. Studien zeigen, dass Insekten wesentlich weniger gesättigte Fettsäuren enthalten als Tierfleisch. Zudem sind sie viel proteinreicher.

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