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Pionierrolle bei Aids-Impfung

Aids-Impfung: Mit sechs bis acht Jahren Forschungsarbeit muss gerechnet werden. swissinfo.ch

Die Universitätsklinik Lausanne führt ab nächstem Jahr zusammen mit einem Spital in London klinische Tests für eine Impfung gegen Aids durch.

Gut 80 Personen aus der Region sollen sich freiwillig an den Versuchen beteiligen.

Diese Freiwilligen müssten nicht unbedingt einer Risikogruppe angehören, sagte Guiseppe Pantaleo, Leiter der Abteilung für Immunologie und Allergien am Unispital, in einem Interview mit der Zeitung “24 Heures”. In einer ersten Versuchsreihe würden verschiedene Impfungen getestet.

Ohne Risiko

Die Forschung werde dann mit dem wirksamsten Mittel fortgesetzt. Nach Ansicht des Immunologen sind die Probanden sicher. Der Impfstoff enthalte nicht das ganze HI-Virus, sondern Teile des Erregers, die keine Infektion auslösen könnten.

Um die Versuchsbewilligung zu erhalten, müsse jeder Impfstoff einen Unbedenklichkeits-Nachweis erbringen. Die 80 benötigten Freiwilligen will die Lausanner Klinik mittels einer Informationskampagne mobilisieren.

Mehrjährige Forschungsarbeit

Vor einer Zulassung der Impfung durch die Arzneimittelbehörden und einer Vermarktung sei mit sechs bis acht Jahren Forschungsarbeit zu rechnen – wenn es schnell gehe, sagte Pantaleo weiter. Das jetzt in die klinischen Tests gehende Programm laufe seit dreieinhalb Jahren.

Würde sich ein Impfstoff in der ersten Phase als vielversprechend erweisen, müsste seine Wirksamkeit noch während drei bis vier Jahren erforscht werden.

Dazu würde ein breiter Feldversuch in einem aussereuropäischen Land mit hoher Infektionsrate durchgeführt. Laut Pantaleo würden etwa 30’000 Personen benötigt. Der Versuch würde in internationaler Zusammenarbeit organisiert.

swissinfo und Agenturen

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