Roger Federer bereit für letzte Bewährung der Saison
Am ATP-Masters in Schanghai spielen zum Saisonende die acht Ersten der Weltrangliste. Roger Federer, Nummer 1 im Welttennis und seit einigen Tagen in China, erklärt sich zu 100% spielbereit.
Gleich zu Beginn des Turniers gewann Federer gegen den Argentinier David Nalbandian 3:6, 6:1, 6:1. Dieser hatte ihn letztes Jahr in Schanghai geschlagen und den Master Cup gewonnen.
Anscheinend erschöpft von den beiden aufeinander folgenden Turnieren in Madrid und Basel, entschied sich Roger Federer, beim Masters-Series-Turnier von Paris-Bercy Anfang dieses Novembers nicht mehr mitzumachen.
«Vor einem Jahr kam ich verletzt in Schanghai an. Dieses Jahr jedoch bin ich zu 100 Prozent von meiner guten körperlichen Verfassung überzeugt», sagte der Baselbieter bei seiner Ankunft in China.
2005 hatte sich Federer nach einem Eingriff am rechten Fussknöchel für eine einmonatige Pause entscheiden müssen, bevor er sich dem letzten Saisonanlass des Jahres zuwandte: Dem ATP-Masters in Schanghai.
Verlorenes Finale 2005
Dort wurde er im Finale schliesslich von David Nalbandian geschlagen. Am kommenden Sonntag trifft Federer in der Eröffnungspartie im Qi Zhong Stadium wieder auf Nalbandian. Er erhält so die Möglichkeit, sich für die letztjährige Niederlage zu revanchieren.
«Es ist grossartig, unter den Wettkämpfern ein weiteres Mal auf Roger Federer zählen zu können», bekräftigt Brad Dewett, Direktor des Masters von Schanghai, auf seiner Website.
«Roger ist in China der populärste Tennisspieler», so Dewett. «Ich weiss, dass zahlreiche chinesische Fans kaum darauf warten können, dass er seine Krone nach der spektakulären Niederlage vor Jahresfrist gegen Nalbandian wiedererhält.»
Die Besten sind in Schanghai
Nach dem ersten Match gegen den Argentinier Nalbandian wird sich Federer innerhalb der Gruppe Rot mit dem Kroaten Ivan Ljubicic und dem Amerikaner Andy Roddick messen müssen.
In der anderen Gruppe, der goldenen, stehen sich in einer ersten Runde die Spanier Rafael Nadal und Tommy Robredo, der Russe Nikolay Dawydenko und der Amerikaner James Blake gegenüber.
Im Gegensatz zum Vorjahr, als die Masters-Spiele wegen Verletzungen von einer wahren Flut von Forfaits der letzten Minute überrollt wurden, sind die acht Weltbesten im ATP-Klassement dieses Jahr alle präsent.
Dawydenko als Gefahr
Schanghai figuriert als letztes Saisonereignis des Jahres. Es ist das fünfte nach den vier grossen Grand-Slam-Turnieren, dem Open von Australien, Wimbledon, Roland Garros und dem US Open. Und da die Würfel noch nicht gefallen sind, dürfte Federers grosser Gegner diesmal Nikolay Dawydenko heissen.
Letzten Sonntag hat der Russe in Paris-Bercy den schönsten Sieg seiner Karriere gegen den Slowaken Nikolay Hrbaty errungen. Dawydenkos ausgezeichnete Spätform brachte ihm in Bercy seinen ersten Masters-Series-Titel.
Insgesamt gewann er 11 Turniere, mit Paris das fünfte im laufenden Jahr, nach seinen Erfolgen in Portschach, Sopot, New Haven und Moskau.
Federer seinerseits hat dieses Jahr elf Turniere eingeheimst, wovon drei Grand-Slams. Er bleibt – vor dem Masters in Schanghai – bei 24 Matchs ungeschlagen und siegreich in vier Turnieren hintereinander (US Open, Tokio, Madrid und Basel).
swissinfo, Mathias Froidevaux
(Übertragung aus dem Französischen: Alexander Künzle)
Der Masters-Wettkampf vereint die weltweit acht besten Tennisspieler für ein grosses Finale am Ende der Saison.
Dieser Wettkampf findet dieses Jahr vom 12. bis zum 19. November in Schanghai in China statt.
Masters-Sieger in den Jahren 2003 und 2004, musste sich Roger Federer 2005 in einem denkwürdigen Match dem Argentinier David Nalbandian beugen.
Diese Saison brachte dem Baselbieter insgesamt 11 Turniersiege, wovon drei Grand Slam. Während 24 Matchs blieb er ungeschlagen und vier Turniere gewann er hintereinander.
Federers Bilanz 2006: 87 Siege und 5 Niederlagen. Darum steht jetzt schon fest, dass Federer die Saison 2006 zum dritten Mal als Welterster abschliessen wird.
Nach seiner Ankunft in China liess er verlauten, dass er an der ersten Runde des Davis Cup im Schweizer Team nicht teilnehmen werde. Der Cup findet im Februar in Genf gegen Spanien statt.
Er gibt somit der Verteidigung seines Platzes als Nr. 1 im Tennis den Vorrang und will sich auf die vier Turniere des Grand Slam konzentrieren.
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