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Roger Federer zum dritten Mal Sportler des Jahres

Keystone

Nach dem Motorradfahrer Thomas Lüthi, der letztes Jahr gekürt wurde, hat der Weltranglistenerste im Tennis am Samstag Abend an der TV-Gala Credit Suisse Sports Awards in Bern die Krone zurückgeholt.

Die Snowboarderin Tanja Frieden ist beste Sportlerin und die Fussball-Elf beste Nationalmannschaft.

Roger Federer hatte den begehrten Preis des Schweizer Sports schon 2003 und 2004 entgegennehmen dürfen, für Tanja Frieden war es eine Premiere.

Federer liess sich live aus Dubai zuschalten, wo er bereits am Trainieren ist für die nächste Saison, in der er weitere hohe Ziele erreichen will. «Es war ein grossartiges Jahr, es dürfen noch weitere solche kommen», sagte der Baselbieter dem Publikum in der Schweiz.

Preisüberbringer Bernhard Russi hob Federer sowie die mitnominierten Stéphane Lambiel und Fabian Cancellara als «die Besten ihres Fachs» hervor. Federer gewann die Wahl hoch überlegen mit einem Vorsprung von rund 30 Stimmenprozenten.

«Ich hoffe, dass ich in Zukunft wieder selber am Anlass dabei sein kann», sagte er nach seiner Wahl und bedankte sich – auch dafür, dass er jahrein, jahraus immer wieder Schweizer Fahnen in allen Tennisstadien der Welt entdeckt.

Der Schluss der Gala war für Federer eine besondere Überraschung: Tiger Woods, Federers Pendant als Weltstar im Golfsport, hielt in einem eigens realisierten Beitrag eine Laudatio auf den Schweizer Sportler, der wie Woods selber schon zweimal zum Weltsportler gewählt worden ist.

Frieden knapp vor Meuli und Hingis

«So nervös wie gerade vorhin war ich wohl kaum je vor einem Rennen», sagte die Boardercross-Olympiasiegerin Tanja Frieden nach ihrer erstmaligen Wahl zur Sportlerin des Jahres vor dem TV-Publikum. «Der Olympiasieg war ein sehr emotionaler Moment für mich, genau wie es dieser Abend jetzt ist.»

Der Gratulant der Thunerin auf der Bühne war Bundesrat und Sportminister Samuel Schmid. Tanja Frieden setzte sich in einer recht knappen Entscheidung mit einem Unterschied von weniger als acht Stimmenprozenten gegenüber Daniela Meuli und Martina Hingis durch.

Hingis war der Soirée ferngeblieben mit der Begründung, die Anwesenheit in Bern könnte die Vorbereitungen auf die nächste Saison stören.

«Köbi national»

Der ehemalige Captain und Goalie Jörg Stiel konnte die Fussball-Elf auszeichnen, die sich in der Wahl zum Team des Jahres wie schon 2005 durchsetzte. Im letzten Jahr hatte die erfolgreiche WM-Qualifikation der «Nati» die Wahl eingebracht, diesmal waren es die begeisternden Auftritte an der Weltmeisterschaft in Deutschland selber.

Die Auftritte der «Nati» brachten Köbi Kuhn zum zweiten Mal nacheinander die Ernennung zum Trainer des Jahres ein. «Köbi national» war sichtlich ergriffen und rang ein wenig nach Atem: «So viel Schnauf wie Tanja Frieden habe nicht nicht mehr.»

Geehrt vom langjährigen Handball-Nationalcoach Arno Ehret, gab Kuhn das Lob weiter – an die Spieler der Nationalmannschaft und an wichtige Persönlichkeiten im Schweizer Fussball wie Ausbildungschef Hansruedi Hasler.

Johan Djourou bester Newcomer des Jahres

Erstmals hat ein Fussballer die Wahl zum Newcomer des Jahres gewonnen. Johan Djourou, Jungstar in der Nationalmannschaft und bei Arsenal London, erhielt in einer Internet- und SMS-Abstimmung den Vorzug vor Skirennfahrerin Martina Schild und Springreiter Niklaus Schurtenberger.

Die Wahl zur Behindertensportlerin fiel zum fünften Mal in den letzten sechs Jahren auf Edith Hunkeler. Die schnelle Luzerner Rollstuhlfahrerin konnte die Trophäe aus den Händen von Werner Günthör entgegennehmen, der in den Achtziger-und Neunzigerjahren dreimal zum besten Schweizer Sportler gewählt worden war.

swissinfo und Agenturen

Sportler des Jahres: 1. Roger Federer (Tennis) 58,23 Stimmenprozente. 2. Stéphane Lambiel (Eiskunstlauf) 28,86. 3. Fabian Cancellara (Rad) 12,91.

Sportlerin des Jahres: 1. Tanja Frieden (Snowboard) 37,82. 2. Daniela Meuli (Snowboard) 31,95. 3. Martina Hingis (Tennis) 30,23.

Team des Jahres: 1. Fussball-Nationalmannschaft 52,15. 2. Curling-Frauenteam Flims 24,16. 3. Eishockey- Nationalmannschaft 23,69.

Trainer des Jahres: 1. Köbi Kuhn (Fussball). 2. Peter Grütter (Eiskunstlauf). 3. Michel Roth (Skiakrobatik).

Newcomer des Jahres: 1. Johan Djourou (Fussball). 2. Martina Schild (Ski alpin). 3. Niklaus Schurtenberger (Reiten).

Behindertensportler des Jahres: 1. Edith Hunkeler 24,3 Stimmenprozente. 2. Marcel Hug 17,5. 3. Urs Kolly 10,6.

Die Sportlerinnen, Sportler und das Team des Jahres wurden von den Zuschauern der am Samstag ausgestrahlten TV-Gala gewählt.

Die Schweizer Sportelite und die Sportpresse hatten eine Vorselektion vorgenommen. Die beiden Vorselektionen und die Direktwahl zählen je ein Drittel.

Der Newcomer des Jahres wurde vom Publikum vor der Sendung via Internet oder sms gewählt, die Behindertensportlerin durch die Sportpresse und der Trainer des Jahres durch die Vereinigung der diplomierten Trainer.

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