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Rubel rollt in Schweizer Casinos

Setzen und hoffen: Im Casino Luzern platzieren Spieler ihre Jetons. Keystone

Die Spielbanken haben im letzten Jahr den Gewinn auf 770 Mio. Franken gesteigert. Das ist ein Plus von nicht weniger als 37%.

Davon fliessen 316 Mio. in die AHV und 54 Mio. in die Standortkantone. 3500 Personen mussten mit Spielverboten belegt werden.

«Faites-vos jeux» und «Rien ne va plus»: 2004 haben vier Millionen Menschen in der Schweiz ihr Glück in Spielcasinos versucht, eine Million mehr als im Jahr davor. Die zunehmende Zahl der Glücksritter sorgte für eine satte Steigerung des Bruttospielertrags auf 769 Mio. Franken, wie der Schweizer Casino Verband bekannt gab.

Für 2005 wird ein Bruttospielertrag von rund 800 Mio. Franken erwartet.
Von den 770 Mio. Franken fliessen 316 Mio. in den Ausgleichsfonds der AHV und 54 Mio. in die Kassen der Standortkantone.

Spielsucht als Problem

Der pro Gast erzielte Bruttospielertrag lag durchschnittlich bei 175 Franken. Die Bandbreite bewegte sich je nach Grösse und Standort der Spielbanken zwischen 90 und 250 Franken. Umsatzmässig lagen bei den A-Casinos die Betriebe in Baden, Basel und Lugano an der Spitze, bei den B-Casinos die Betriebe in Mendrisio, Pfäffikon und Locarno.

Die Sozialkommission des Verbandes will in diesem Jahr die Umsetzung der Sozialkonzept-Standards überprüfen und wenn nötig optimieren. Die Spielbanken sprachen im vergangenen Jahr rund 3500 Spielsperren aus. Ende 2004 hatten damit über 9700 Personen eine Spielsperre.

Konkurrenz in Restaurants

Sorgen bereiten der Branche die Versuche der Lotteriegesellschaften, das Spielbankengesetz durch das Aufstellen von Glücksspielautomaten ausserhalb der Casinos zu unterlaufen. Sie erwarten diesbezüglich noch in diesem Jahr einen klärenden Entscheid durch die Eidgenössische Spielbankenkommission.

Verbandspräsident Adriano Censi wandte sich im weiteren gegen die vorgesehenen Verschärfungen in der Geldwäschereigesetzgebung. Sie seien unnötig und unverhältnismässig. Für Schweizer Spielbanken würden bereits heute europaweit höchste Sorgfaltspflicht-Massstäbe im Bereich der Geldwäschereibekämpfung gelten.

Die vorgeschlagenen Änderungen führten für die Schweizer Spielbanken zu einem schweren Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Ausland und hätten erhebliche Umsatzeinbussen durch den Verlust von Gästen sowie massive zusätzliche administrative Kosten zur Folge.

swissinfo und Agenturen

Von 1990 bis 2002 stieg der Anteil der Mietkosten in der Schweiz von 14 auf 18%.
Zwischen 1982 und 2004 haben sich die Mieten fast verdoppelt (+85%).
Die Mieten in der Schweiz sind rund 70% höher als in Deutschland.

Die 18 Casinos der Schweiz erzielten 2004 einen Bruttoertrag von 769 Mio. Franken.
Das bedeutet einen Steigerung von 208 Mio. Franken oder 37%.
Davon gehen 316 Mio. an die AHV und 54 Mio. an die Standortkantone.
2004 wurden 3500 Personen mit einem Spielverbot belegt, gesamthaft haben 9700 Menschen eine Spielsperre.

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