Sans-Papiers unter sich
Über 100 Vetreter und Sympathisanten von Sans-Papiers-Bewegungen aus elf europäischen Ländern haben sich am Samstag in Bern zu einem zweitägigen Forum getroffen.
Thema waren die verschiedenen Lösungen zur Regularisierung der Papierlosen und die künftige Vernetzung der Bewegung, wie das Organisations-Komitee mitteilte.
In vielen europäischen Ländern gibt es laut den Organisatoren gelungene Kollektivlösungen oder interessante Ansätze dazu. Als Beispiele wurden die Länder in Südeuropa, aber auch die Niederlande und Belgien genannt.
Kritik an der Schweiz
Stark kritisiert wurde neben Deutschland und Österreich auch die Schweiz. Die schweizerische Lösung – eine Überprüfung von Härtefällen – sei untauglich und werde von den meisten Kantonen nicht angewandt. So bleibe vielen Beschäftigen, von denen Industrie und Gewerbe profitieren würden, eine Legalisierung verwehrt.
In der Schweiz noch ein junges Phänomen
Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern ist die Sans-Papiers-Bewegung in der Schweiz ein noch junges Phänomen. Die Bewegung stehe unter «hohem polizeilichen Druck», sagte Hannes Reiser vom Europäischen Bürgerinnen- und Bürger-Forum am Samstag vor den Medien.
In der Schweiz habe es Mut gebraucht, sich als Sans-Papiers zu organisieren. Das Ziel der Papierlosen sei aber in allen Ländern dasselbe: Die kollektive Regularisation.
Internationale Vernetzung
Weiter wurde über die Organisations-Strukturen der Sans-Papiers-Bewegungen diskutiert. Im Vordergrund stand dabei die internationale Vernetzung der Bewegung. Der Wille für den Kampf fürr ein Europa mit Menschenrechten für alle sei ungebrochen.
An dem Forum nehmen laut den Organisatoren auch verschiedene Parlamentarier teil. Organisiert wurde es vom Europäischen Bürgerinnen- und Bürger-Forum und dem Schweizer Unterstützungs-Kollektiv der Papierlosen.
swissinfo und Agenturen
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