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Schweizer Alpine starten in Finnland die Rennsaison

Silvan Zurbriggen (links) und Olivier Brand während des Trainings. Keystone

Zehn Monate nach den drei Olympia-Medaillen in Turin beginnt die neue Skisaison. Das Schweizer Team hofft einmal mehr auf eine erfolgreichere Saison.

Das Schweizer Männer- und Frauenteam wird wohl in den Speed-Disziplinen seine Stärken haben. Saisonziel sind die Weltmeisterschaften im schwedischen Are, Mitte Februar 2007.

Für einmal beginnt die Alpine Skisaison 06/07 in Finnland, und zwar mit einem Spezialslalom der Männer und Frauen.

Der traditionelle Riesenslalom auf dem Gletscher von Sölden, der normalerweise Ende Oktober die alpine Weltcupsaison einläutet, fiel in diesem Jahr wegen starker Regenfälle buchstäblich ins Wasser.

Es war das erste Mal, dass der Anlass in Sölden nicht durchgeführt werden konnte. Seit 1993 steht das Rennen auf dem Gletscher auf dem Rennkalender der Alpinen.

«Es ist Zeit, dass es losgeht. Wir sind bereit. Wir haben ein intensives Gletschertraining hinter uns», sagt Martin Rufer, der Cheftrainer des Schweizer Männerteams, und freut sich auf die Rennen in Finnland.

Der Spezialslalom, die Achillesferse

Doch die beiden Slaloms in Finnland sind nicht gerade die Paradedisziplin der helvetischen Skirennläufer, um erfolgreich in die Saison zu starten. Denn der Slalom ist – fast traditionell – die schwächste Disziplin der Schweizer Alpinen. So etwas wie das «Schwarze Schaf».

Seit dem Rücktritt von Sonja Nef versuchen vier Jungtalente (Rabea Grand, Jessica Pünchera, Aïta Camastral und Sandra Gini) die Lücke bei den Frauen zu füllen. Das Ziel ist, für einmal regelmässig in den zweiten Lauf der Slaloms vorzustossen. Dazu braucht es nach dem ersten Lauf eine Klassierung unter den ersten 30.

Bei den Männern hoffen Daniel Albrecht, Marc Berthoud und Marc Gini eine gute Figur abzugeben. Und vor allem hoffen sie auf eine Rückkehr der guten Form von Teamleaders Silvain Zurbriggen.

Dieser läuft seit seiner Silbermedaille an der WM in St. Moritz 2003 seiner Form hinterher. Und zur Erinnerung: Den letzten Schweizer Sieg in einem Herrenslalom gab es 1999, als Didier Plaschy in Kranjska Gora gewann.

Hoffnungsträger Speed-Disziplinen

Einmal mehr sind es die «schnellen» Disziplinen – Abfahrt und Super G – in denen die Schweizer Skirenn-Läuferinnen und -Läufer stärker einzustufen sind.

Bei den Herren ruhen die Hoffnungen auf vier Rennfahrern (Bruno Kernen, Ambrosi Hoffmann, Didier Défago und Didier Cuche). Sie sollen auch in diesem Winter die Erfolge einfahren.

Kernen und Hoffmann haben an den Olympischen Winterspielen in Turin eine Bronzemedaille in der Abfahrt und im Super G gewonnen. Cuche ist der letzte Schweizer Abfahrer mit einem Weltcupsieg. Er gewann im Januar 2004 die Abfahrt von Garmisch.

«Das Team ist stark und ausgeglichen», unterstreicht Martin Rufener. «Wir streben als Mindestziel einen Weltcupsieg in diesem Winter an. Aber es darf auch mehr sein, davon zu träumen ist erlaubt.»

«Wir wollen in sämtlichen Disziplinen zulegen. Oberstes Ziel jedoch bleibt die WM in Are im Februar. Es muss schon während der ganzen Saison hart gearbeitet werden, damit wir in Are in Höchstform sind, sagt der Cheftrainer des Herrenteams.

Auf der andern Seite will auch Hugues Ansermoz, der neue Damentrainer, vermehrt Schweizer Athletinnen auf das Podest zu bringen.

Fränzi Aufdenblatten, Sylvianne Berthod, Catherine Borghi und die überraschende Medaillengewinnerin von Turin, Martina Schild, setzen vor allem auf die Abfahrt.

Hoffnungsträgerin bleibt auch Nadia Styger, die in der Weltrangliste unter den besten Super G-Fahrerinnen eingereiht ist. Sie hat im vergangenen Winter zwei Rennen gewonnen: in Aspen und Hafjell.

swissinfo, Mathias Froidevaux
(Übertragung aus dem Französischen: Urs Maurer)

Auftakt der Ski-Weltmeisterschaft ist an diesem Wochenende in Levi, Finnland. Die beiden ersten Wettkämpfe: je ein Slalom für Frauen und Männer.

Eine 23-köpfige Schweizer Delegation (12 Frauen und 11 Männer) wird ab nächster Woche im kanadischen Nakiska für die Rennen in Aspen, Lake Louise und Beaver Creek trainieren.

Nach den Rennen in den USA kommen die Schweizer Skifahrerinnen und Skifahrer nach Europa. In der Schweiz gibt es die beiden traditionellen Rennen der Männer in Adelboden und Wengen. Die Frauen starten in St. Moritz.

Die Snowboarder beginnen ihre Rennsaison in der Regel auch auf dem Gletscher in Sölden. Die Schweizer, die in Turin vier Medaillen einfuhren, haben dank Simon Schoch bei den Männern und Fränzi Kohli bei den Frauen bereits je einen Sieg auf ihrem Konto.

Zum ersten Mal finden im Januar 2007 in der Schweiz Snowboard-Weltmeisterschaften statt (Arosa, Kanton Graubünden)

Bei den Nordischen (Langlauf, Biathlon und Skispringen) dürften vor allem die Skispringer am meisten von sich reden machen. Die WM findet in diesem Winter auf den Olympiaschanzen im japanischen Sapporo statt.

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