Schweizer Medaillenregen an Berufsweltmeisterschaft

Schweizer Berufsleute sind Weltspitze: 17 Medaillen und 18 Diplome haben junge Männer und Frauen an den Berufsweltmeisterschaften in Japan abgeräumt.
Am Freitag wurde die 40-köpfige Delegation von Bundesrätin Doris Leuthard auf dem Flughafen Zürich empfangen und beglückwünscht.
Die Schweiz hat an den Berufsweltmeisterschaften im japanischen Numazu insgesamt 17 Medaillen gewonnen.
Die 40 Schweizerinnen und Schweizer belegten in der Nationenwertung den dritten Platz hinter Südkorea und Brasilien.
Damit ist die Schweiz das erfolgreichste europäische Land im Wettbewerb. Das Ziel, den Titel in der Nationenwertung zu verteidigen, hat das Team aber knapp verpasst.
Bei der letzten Austragung vor zwei Jahren in Helsinki hatte die Schweiz noch den ersten Rang erzielt, wie auch vor vier Jahren in St. Gallen.
Insgesamt gewann die Schweiz in Japan fünf Gold-, sieben Silber und fünf Bronzemedaillen sowie 18 Diplome. Gold gab es in den Berufen Mechatronik, Kosmetik, Plattenleger und Spengler.
Konkurrenz holt auf
Das Resultat sei ausgezeichnet, sagte Teamleiter Thomas Hilger. «Wir haben einmal mehr bewiesen, welche hohe Qualität das duale Berufsbildungssystem hat.»
Doch die Weltmeisterschaft in Japan habe auch aufgezeigt, dass andere Länder stark aufholten. Die Schweiz müsse sich deshalb überlegen, wie sie ihre Position auch in Zukunft halten könne.
Holzberufe obenaus
Eine hervorragende Branchen-Bilanz konnten die Holzberufe ziehen. So gewannen die beiden amtierenden Schreiner-Schweizermeister die Silber- und die Bronzemedaille in den Kategorien Massivholz-/Bauschreinern beziehungsweise Möbelschreinern.
Einen weiteren zweiten Platz holte die Schweiz bei den Zimmermännern.
Als eigentliche Sensation wird von Swisscompetence der erste Rang von Nadine Berger eingestuft: Die Kosmetikerin aus Bern holte die erste Weltmeisterschaftsmedaille überhaupt für ihren Berufsstand.
Empfang durch Bundesrätin Leuthard
Die Schweizer Delegation an den Berufsweltmeisterschaften ist am Freitagnachmittag aus Japan zurückgekehrt.
Beim Empfang im Zürcher Flughafen erwartete sie auch Prominenz: Bundesrätin Doris Leuthard begrüsste die jungen Berufsleute.
Die 39. Berufsweltmeisterschaft war in der letzten Woche von Donnerstag bis Sonntag durchgeführt worden.
Sie wurde in 38 verschiedenen Berufen ausgetragen. Die Teilnehmer waren nicht älter als 22 Jahre und stammten aus 46 Nationen.
swissinfo und Agenturen
Die 39. Ausgabe der Internationalen Berufsweltmeisterschaft (IBW) fand vom 14. bis 21. November im japanischen Numazu, Präfektur Shizuoka, statt.
2472 Teilnehmende (Richter, Offizielle, Beobachter, Dolmetscher) aus 46 Ländern wurden für die IBW selektioniert, darunter über 820 Kandidatinnen und Kandidaten ab 22 Jahren aus 45 Ländern oder Regionen.
Es gab Wettkämpfe in 40 Berufen.
Die 39. IBW fand erstmals parallel zur 7. Abilympics statt, der Berufsweltmeisterschaft für Behinderte.
Die 1953 ins Leben gerufene IBW geht regelmässig über die Bühne. 1977 zum Beispiel nahmen 17 Nationen mit 293 Kandidaten teil.
Die nächsten zwei IBW finden 2009 in Calgary und 2011 in London statt.

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