Es sind über 22'000 ausgediente Velos, die jährlich aus der Schweiz auf den afrikanischen Kontinent gelangen. Eine Schweizer Firma sammelt alte Drahtesel, repariert sie und verschifft sie in den Süden.
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Tomas Wüthrich
Schon als Jugendlicher hat sich Paolo Richter für Velomechanik interessiert. 1993 gründete er die Organisation «Drahtesel», zu welcher VelafricaExterner Link gehört. Bei einem Entwicklungseinsatz in Ghana sah er, unter welchen Strapazen die Menschen täglich stundenlang schwere Lasten zu Fuss transportierten. Dies brachte ihn auf die Idee, Occasionsvelos nach Afrika zu exportieren.
Die Recycling-Fahrräder aus der Schweiz sind in Tansania beliebt. Sie sind robuster und oft auch preisgünstiger als diejenigen aus China, die auf dem lokalen Markt erhältlich sind. Doch jedes Velo braucht Reparaturen und Unterhalt. Deshalb bildet Velafrica vor Ort Velomechanikerinnen und Velomechaniker aus, baut Werkstätten auf und sichert den Nachschub an Ersatzteilen und Werkzeugen. Es entstehen Arbeitsplätze, Ausbildungs- und Einkommensmöglichkeiten in der Region. Die Bevölkerung erhält Zugang zu günstigen und stabilen Velos.
Der Partner von Velafrica in Nshamba, Tansania, ist das Vijana Bicycle Center (VBC)Externer Link. In der Velowerkstatt VBC des Jugendzentrums lernen und arbeiten Aids-Waisen. Seit 2011 haben 37 junge Männer und Frauen ihre Lehre in Velomechanik abgeschlossen. Revidiert und kontrolliert gelangen die Schweizer Fahrräder in den Verkauf. Der Gewinn fliesst in den Betrieb zurück sowie in einen Solidaritätsfonds.
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