Wie bringt man eine Schweizerin zum Lachen? Indem man sie fragt, ob Schweizer Männer gute Liebhaber sind. Im zweiten Teil einer achtteiligen wöchentlichen Serie über die Schweizer Identität werfen wir einen heiteren Blick auf Liebe, Sex und Beziehungen in der Schweiz seit den 1960er-Jahren.
Das Schweizer Wunder, moderiert von Martina Chyba, ist ein humorvoller Streifzug durch die Archive des öffentlich-rechtlichen Schweizer Westschweizer Fernsehens RTS. Die acht Themen, die unter die Lupe genommen werden, sind Mode, Liebe, Ruhe, Sauberkeit, Essen, Natur, Humor und Geld.
In dieser Folge erfahren wir, was Paare früher in sogenannten Ehevorbereitungskursen lernten («Frauen, holt die Kochbücher raus!») und warum es den Schweizern so schwer fällt, «Ich liebe dich» zu sagen. Oder Sachen wie «wilde Romantik ist nicht unser Ding». Oder wie es jemand auf den Punkt brachte: Das Bankgeheimnis wurde uns zwar genommen, aber wir halten am Gefühlsgeheimnis fest.
Es geht auch um die Kunst des Anmachens im Stil der Achtziger Jahre und um die Schwierigkeit, in den 1970er-Jahren einen Partner zu finden, wenn man schwul oder «homophil» war, wie man in der Schweiz zu sagen pflegte.
Wenn man bedenkt, dass die Frauen in der Schweiz erst 1971 das Wahlrecht erhielten, enthält das Archivmaterial viele gesellschaftliche Haltungen, die «ihrer Zeit» entsprachen, d. h. sie waren äusserst sexistisch und wären demnach aus heutiger Sicht ein No-go.
(Untertitelt von SWISS TXT)
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