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Schwierige Situation für die Reisebranche

Nach den Anschlägen auf Bali will nur ein kleiner Teil der Schweizer Touristen vorzeitig die Rückreise antreten. Die Reiseveranstalter Kuoni, Hotelplan und TUI Suisse haben die Rundreisen auf der Insel bis Mitte November gestrichen.

An der Börse mussten Reiseveranstalter und Fluggesllschaften teilweise empfindliche Kurseinbrüche hinnehmen.

Bei Kuoni wurden am Montag rund 30 Prozent aller gebuchten Indonesien-Reisen bis Ende Jahr annulliert oder umgebucht. Wie bei Hotelplan und TUI Suisse können bis Mitte November diese Reisen spesenfrei annulliert werden.

Von den 81 Kuoni-Reisenden auf Bali hätten 7 die Heimreise vorzeitig angetreten, sagte Kuoni Pressesprecherin Eve Baumann weiter.

Bei Kuoni Schweiz entfallen auf die Destination Indonesien und Bali nur 0,3 Prozent des ganzen Veranstaltergeschäfts. Anders sieht es bei der Konkurrenz Hotelplan und TUI Suisse aus.

Suche nach Alternativen

«Bei uns haben praktisch alle Kunden, die in den nächsten 14 Tagen eine Reise nach Indonesien geplant hatten, die Reise annulliert und sich nach Alternativen erkundigt», sagte Peter Spring, Leiter Tour Operating beim Reiseveranstalter Hotelplan.

Derzeit befinden sich laut Spring 139 Hotelplan-Kunden in den Hotels auf Bali. Weitere 30 befänden sich auf der Rundreise. Bisher habe aber kein Kunde den Wunsch nach einer sofortigen Abreise geäussert. Weiter befänden sich 50 Nur-Flug-Kunden vor Ort, mit denen Hotelplan aber nicht im Kontakt stehe.

Bedeutende Destination

Auch für den Reiseveranstalter TUI Suisse mit den Marken Imholz, Vögele Reisen und TUI stellt Indonesien mit einem Anteil von 2 Prozent am Gesamtvolumen eine bedeutende Destination dar. Laut Firmensprecher Roland Schmid haben nur wenige Kunden ihre Reise annulliert.

«Allerdings will eine grosse Zahl auf ein anderes Reiseziel umbuchen», sagte er. TUI Suisse hat derzeit 180 Gäste in Indonesien, 140 davon auf Bali. Laut Schmid will keiner der Bali-Reisenden frühzeitig abreisen.

Börsen zeigten Reaktionen

Die Ereignisse in Bali bescherten Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften am Montag Kursverluste an den Börsen. So brach der TUI-Kurs um bis zu 7% ein, Kuoni verlor 1,1% und Club Med, Besitzer einer Ferienanlage auf Bali, tauchte gar um 12%. Bei den Fluggesellschaften verloren Lufthansa und Air France bis 5,5%. Die Airline Swiss schloss nach Auf und Ab auf 31 Franken (Freitagsabschluss: 32.50 Franken).

swissinfo, Etienne Strebel

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