Eine zisterziensische Schwester in Norwegen. (Elisabeth Reichen-Amsler, 2012)
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Der Schleier hat während vieler Jahre die Angehörigkeit zu einer sozialen Klasse markiert. Wohlhabende Frauen bedeckten damit im Mittelalter und während der Renaissance ihren Kopf. (Rogier van der Weyden)
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Auch Kopfbedeckungen für Männer haben Tradition. Das Bild zeigt drei Fellachen, arabische Bauern mit Turban. (Marc Charles Gabriel Gleyre, 1835)
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Jüdische Männer bedecken ihren Kopf mit der Kippah, ein Zeichen des Respekts gegenüber Gott, wenn sie beten, studieren oder sich in einer Synagoge befinden.
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In den 1950er-Jahren bemächtigt sich die Mode des Foulards als Accessoire. Auch die französische Schauspielerin Brigitte Bardot kokettierte damit (Brigitte Bardot. DR)
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Heute drückt der Schleier den Willen aus, den Islam mit der Moderne und der Mode zu verbinden. (Kaufhaus in Malaysia, C Ana Ghasarian, 2011)
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Die Gravierung des holländischen Künstlers Erhard Reuwich zeigt das traditionelle Kleidungsstück der Sarazenen im Mittelalter, namentlich die Ganzkörperverschleierung, die von den Frauen der muslimischen Gemeinschaft getragen wurde – ein Brauch, der schon vor der Verbreitung des Islams existierte. (1486 rainbowfish)
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Seit dem antiken Rom ist das Symbol des Schleiers eng mit der Heirat verbunden. Das lateinische Verb "nubere" bedeutet "sich verheiraten" und "verschleiern". (Johanna und Max, Privatfotografen 1909)
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Der Schleier ist ein Accessoire oder ein Kleidungsstück, das eine kulturelle Tradition hat, die bis in die Antike zurückreicht. (Büste einer verschleierten Frau, Syrien 2. Jahrhundert n.Chr., Benni Mosimann, Bibel+Orientmuseum, Freiburg)
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Der Brauch, das Gesicht zu verschleiern, ist unter Mitgliedern der katholischen Kirche schon sehr früh aufgetaucht, als Zeichen der Frömmigkeit und Verpflichtung zur Jungfräulichkeit. (Violaine, Kanton Neuenburg 1960, Privatfotograf 1911)
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Der Schleier hat eine komplexe Geschichte, die in der Antike beginnt. Die Ausstellung "Schleier und Entschleierung" zeigt die verschiedenen Bedeutungen, die dem Kleidungsstück in der Vergangenheit zugeordnet wurden. Das Ziel dabei ist: Informieren, um Vorurteile abzubauen und die Debatte zu beruhigen.
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Der Schleier in all seinen Formen
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Der Schleier entstand vor dem Islam. Seine Geschichte beginnt bereits um 1125 vor Chr. in Mesopotamien und im Mittelmeerraum. Ein assyrisches Gesetz schreibt vor, dass verheiratete Frauen und Witwen sich verschleiern müssen. «Schleier und Entschleierung» erinnert daran, dass das Christentum die erste Religion ist, die den Frauen den Schleier vorgeschrieben hat. In der Folge ist…
Der Schleier entstand vor dem Islam. Seine Geschichte beginnt bereits um 1125 vor Chr. in Mesopotamien und im Mittelmeerraum. Ein assyrisches Gesetz schreibt vor, dass verheiratete Frauen und Witwen sich verschleiern müssen. «Schleier und Entschleierung» erinnert daran, dass das Christentum die erste Religion ist, die den Frauen den Schleier vorgeschrieben hat. In der Folge ist er Teil aller drei monotheistischen Religionen geworden.
«Viele Dinge über den Schleier gingen vergessen, insbesondere, dass er Teil der westlichen Kultur während 1900 Jahren war und Zwangscharakter hatte», sagt Elisabeth Reichen, welche die Ausstellung im Auftrag der evangelisch-reformierten Kirche Neuenburg konzipiert hat. Mit ihrer Ausstellung, die bereits an 16 Orten gezeigt wurde, möchte sie über die Herkunft informieren und zur Auseinandersetzung mit dem Symbol beitragen. «Die wichtigste Funktion des Schleiers ist dennoch die Abgrenzung; eine Abgrenzung zwischen Mann und Frau, drinnen und draussen, versteckt oder bei Tageslicht», erinnert die Kuratorin.
(Text: Katy Romy; Fotos: aus der Ausstellung «Schleier und Entschleierung»)
Übertragung aus dem Französischen: Peter Siegenthaler)
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