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Die Schweiz ist eine Fussballnation

Die Schweiz ist zu einer Fussballnation geworden. Seit 1994 qualifiziert sich die Nationalmannschaft regelmässig für die Europa- und Weltmeisterschaften. Zahlreiche Spieler, die hier ausgebildet wurden, sind in Europäischen Top-Teams wie Barcelona, Arsenal oder Liverpool unter Vertrag.

Die wichtigsten internationalen Verbände FIFA und UEFA haben sich in der Schweiz niedergelassen. Doch Fussball ist hier vor allem Breitensport. Es gibt über 1’400 Clubs und 268’000 lizenzierte Spieler, 8 % davon Frauen.

375 Zuschauer trotz Regen

Ein trüber Samstagnachmittag im Mai: Eine Stunde vor dem Anpfiff treffen die ersten Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Sportplatz Liebefeld-Hessgut in der grossen Vorortgemeinde der Hauptstadt Bern ein. Sie wollen das Spiel zwischen FC KönizExterner Link und FC MünsingenExterner Link in der dritthöchsten Liga sehen. Die Atmosphäre ist familiär, man kennt sich und fachsimpelt im Stadionrestaurant über Eishockey und Fussball.

Profis und Amateure im gleichen Team

Super League und Challenge League heissen die beiden Schweizer Profi-Ligen. Hier, in der Promotion League, sind die Teams gemischt: Profis und Amateure kämpfen gemeinsam. Allerdings lassen sich die Löhne nicht vergleichen: Ein Fussballprofi verdient in der Schweiz durchschnittlich 26’000 Franken pro Monat. In der Promotion League gilt man bei einem Lohn ab 500 Franken monatlich als Profi, sagt Daniel Rodriguez, Sekretär Rechtsdienst Schweizerischer Fussballverband.

Hohes Niveau, grosses Engagement

Sportlich geht es nicht mehr um viel im Derby der beiden Berner Mannschaften. Sowohl der FC Köniz wie auch der FC Münsingen befinden sich im soliden Mittelfeld der Tabelle: der Ligaerhalt ist gesichert, ein Aufstieg ist weder erreichbar noch wirklich gewünscht.

Trotzdem schenken sich die beiden Teams nichts. Es wird gerannt, gegrätscht und geschrien als ginge es um die Qualifikation. Münsingen dominiert und sieht lange wie der sichere Sieger aus. Doch in der 89. Minute schafft das Heimteam nach einem abgelenkten Freistoss mit einem wuchtigen Kopfball noch den Ausgleich.

Integration

Die Spieler sprechen Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Serbisch, Albanisch und Berner Mundart. Woche für Woche wird auf den Fussballplätzen ein wichtiger Beitrag zum Zusammenleben geleistet.

Nicht nur das Publikum kennt sich, sondern auch die Spieler der gegnerischen Mannschaften. Sie umarmen und verabschieden sich herzlich voneinander.


Dieser Artikel ist Teil des Projekts «The Sounds of…» mit unseren Partnermedien Polskie RadioExterner LinkRadio Canada InternationalExterner LinkRadio Romania InternationalExterner Link und Radio PrahaExterner Link. Von diesen Redaktionen sind weitere Videos entstanden. Sie geben uns einen Einblick in die Fussballkultur der anderen Länder, wobei in diesem Beitrag Polen fehlt.


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