Tod, Gefängnis oder Luxusleben im Exil
Nur wenige Diktatoren wurden wie Saddam Hussein von Gerichten verurteilt. Einige endeten im Gefängnis oder wurden von ihren eigenen Landsleuten getötet.
Doch es gab auch Diktatoren, die an der Macht, im komfortablen Exil oder in gesicherter Stellung in ihrem eigenen Land starben.
Sie können unbesiegbar erscheinen, «aber letztlich stürzen sie alle», sagte der indische Unabhängigkeitsführer Mohandas K. Gandhi einst.
Das galt für den nun hingerichteten Saddam Hussein oder Slobodan Milosevic, nicht aber für Josef Stalin, den Nordkoreaner Kim Il Sung, Mao Tse-tung oder Francisco Franco, die zum Zeitpunkt ihres Todes noch immer die Macht in Händen hielten.
General Augusto Pinochet sorgte vor der Übergabe der Macht dafür, dass er weitgehend unbehelligt in Chile leben konnte. Dagegen landete der serbische Präsident Milosevic im Gefängnis und musste sich vor dem Haager Kriegsverbrechertribunal verantworten. Doch er starb vor einer Verurteilung.
Der liberianische Expräsident Charles Taylor steht bald wegen Kriegsverbrechen in Sierra Leone vor einem UNO-Sondergericht.
Manuel Noriega, einst der starke Mann in Panama, sitzt in einem Gefängnis in Florida eine 40-jährige Haftstrafe ab, nachdem US-Truppen ihn 1989 gestürzt hatten.
Adolf Hitler beging 1945 Selbstmord; Pol Pot starb 1998 im Dschungel, gerade als er wegen der Verbrechen seines Regimes der Roten Khmer in Kambodscha an ein internationales Gericht übergeben werden sollte.
Tyrannei mit dem Leben bezahlt
Bisweilen bezahlten Tyrannen ihre Herrschaft mit dem Leben. Saddam Hussein wurde der Prozess gemacht und gehängt. Nicolae Ceausescu, der fast ein Vierteljahrhundert im kommunistischen Rumänien mit harter Hand regierte, wurde gemeinsam mit seiner Frau Elena an Weihnachten 1989 von einem Exekutionskommando erschossen.
Der liberianische Präsident Samuel Doe wurde nach zehnjähriger Herrschaft 1980 gestürzt, gefoltert, verstümmelt und getötet.
Gutes Leben im Ausland
Andere Diktatoren sicherten sich ein gutes Leben im Ausland: Idi Amin gelang es beim Sturz seines Regimes 1979, sich von Uganda nach Libyen abzusetzen. Er liess sich schliesslich in Saudi-Arabien nieder, wo er 2003 starb.
Nach 17 Jahren blutiger Diktatur in Äthiopien floh Mengistu Haile Mariam 1991 nach Simbabwe. Dort lebt er in einer Luxusvilla mit Leibwächtern und Pension – schliesslich hatte er Präsident Robert Mugabe in seinem Krieg gegen die weisse Herrschaft im damaligen Rhodesien in den 70er Jahren mit Geld, Waffen und der Ausbildung von Kämpfern unterstützt.
Jean-Claude «Baby Doc» Duvalier nutzte nach dem Sturz seines Militärregimes auf Haiti 1986 die guten Beziehungen seiner Familie mit Frankreich, um sich einer Strafverfolgung zu entziehen.
Jean-Bedel Bokassa aus der Zentralafrikanischen Republik hatte nicht so viel Glück. Der selbst ernannte «Kaiser Bokassa I.» kehrte nach sieben Jahren luxuriösen Exils in Frankreich und der Elfenbeinküste in sein Land zurück, wo er sich willkommen glaubte. Doch er wurde 1987 der erste ehemalige afrikanische Staatschef, der öffentlich wegen Mordes, Folter und Kannibalismus vor Gericht gestellt wurde.
Vom Vorwurf des Kannibalismus wurde er freigesprochen, in den anderen Punkten aber für schuldig erklärt und zum Tode verurteilt. Später wurde die Strafe auf 20 Jahre Haft reduziert, 1993 kam er frei. Drei Jahre später starb Bokassa – und bekam ein Staatsbegräbnis.
swissinfo, Robert Reid, ap
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