Trend zu mehr Gewalt
Die Kriminalität in der Schweiz ging nicht zurück. Die Zahl der Drogentoten und Drogendelikte blieb 2001 konstant.
Die Aussagen stammen aus der Kriminal- und der Betäubungsmittel-Statistik des Bundesamtes für Polizei (BAP), die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Sorgen macht dem Amt die ständige Zunahme der Delikte gegen Leib und Leben.
Mit Ausnahme der Tötungsdelikte (175), die seit Anfang der 90er Jahre einen stabilen Trend aufweisen, stiegen die Zahlen in diesem Bereich. Die Anzahl gemeldeter Körperverletzungen lagen mit 5768 Fällen gut sechs Prozent über dem Vorjahr. Die Fälle von Gewalt und Drohung gegen Beamte nahmen gar um 11,4 Prozent auf 832 zu.
Männer sind Täter
Die Anzahl Delikte, welche die Kriminalstatistik erfasste, blieb mit 275’591 Fällen um 1,8 Prozent über dem Vorjahr. Damit ist die Kriminalitätsrate erstmals seit 1997 wieder leicht angestiegen. Sie blieb aber noch weit unter der Höchstzahl von 359’201 vor zehn Jahren.
Die Zahl der Drohungen und vor allem der Bombendrohungen nahm vom September bis November vorübergehend stark zu. Dies wohl als Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA und des Amoklaufs in Zug, die Nachahmungstäter animiert hätten, schreibt das BAP.
Der Anteil der männlichen Straffälligen schwankt im langjährigen Schnitt zwischen 83 und 86 Prozent. Derjenige der minderjährigen Straftäter beläuft sich auf gut 20 Prozent aller Straftäter.
Die Ausländerquote sinkt dagegen seit dem höchsten Wert von 54,9 Prozent im Jahr 1998 und beträgt heute noch 49,7 Prozent.
Steigender Marihuana-Konsum
Die Zahl der Verstösse gegen das Betäubungsmittel-Gesetz blieb mit 46’116 praktisch stabil. 65 Prozent der Drogen-Konsumierenden waren Schweizer. Wie im Vorjahr wurden rund 3000 Dealer registriert, 78 Prozent davon waren Ausländer.
Beim Drogenkonsum stellt das BAP eine Zunahme der Verzeigungen bei Marihuana um 14 Prozent fest. Beim Kokain sieht es einen Wachstumstrend, während es den Konsum von Heroin als leicht rückläufig einschätzt. Die Zahl der Drogentoten betrug 197, acht weniger als im Vorjahr.
swissinfo und Agenturen
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