Tunnelsicherheit weiter verbessert
Bereits vor dem 24. Oktober 2001 galt der Gotthard-Strassentunnel als einer der sichersten Tunnels Europas. Nach dem Unfall wurde der Sicherheitsstandard noch weiter verbessert.
Nach dem Unfall wurden Verbesserungen an einigen Infrastrukturen sowie an Rettungsfahrzeugen und der Ausrüstung für Feuerwehrleute vorgenommen. Das Lüftungssystem im Inneren des Tunnels wurde ebenfalls verbessert, um einen gezielteren Rauchabzug zu ermöglichen.
Insgesamt sind 36 Mio. Franken investiert worden. «Wir verfügen nun über den neuesten, technisch bestmöglichen Sicherheitsstandard», erklärt Mario Gagliardi, Direktor des Zentrums für den Unterhalt des Gotthard-Tunnels in Ariolo.
Allgegenwärtige Filmkameras
Bei einem Unfall sind die Reaktionszeiten von entscheidender Bedeutung. Deshalb gibt es am Süd- und am Nordportal je eine Zentrale, in der Polizei und Fachleute den Verkehrsfluss im Tunnel rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr überwachen.
Auch Beleuchtung und Ventilation werden von etlichen Sensoren und zirka 80 Filmkameras ständig kontrolliert. Eine Brandwehr mit vier Feuerwehrleuten und ein Ambulanzwagen sind ständig auf Pikett.
Rettung alle 250 Meter
«Aus rein technischer Sicht können wir beruhigt sein; die Kontrolleinrichtungen und Sicherheitsvorkehrungen für eine Evakuation sind hervorragend», meint Marco Guscio. Ein Knopfdruck genüge, und drei Minuten später sei die Feuerwehr im Tunnel.
Im Tunnelinneren gibt es alle 250 Meter Notrufsäulen, die mit den Zentralen in direkter Verbindung stehen. Ausserdem gibt es die Fluchträume, über die der parallele Rettungsstollen erreicht werden kann.
Wie nötig eine gute Signalisierung dieser Einrichtungen ist, hat der Unfall vom vergangenen Jahre auf tragische Weise deutlich gemacht. Einige Personen sind an den Fluchttüren vorbei gelaufen und starben in den Giftgasen.
swissinfo, Marzio Pescia
Übertragung aus dem Italienischen: Gerhard Lob
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch