Viertelfinals sind möglich
Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft ist vom Sonntag bis zum 15. Mai an der Eishockey-WM in Österreich (Gruppe D) im Einsatz.
Nach einigen erfolgreichen Vorbereitungsspielen versuchen die Eidgenossen zum dritten Mal hintereinander unter die besten acht Teams zu gelangen.
Erinnern wir uns: Vergangenes Jahr in Prag – zum fünften Mal in sieben Jahren – stand das Schweizer Team im Viertelfinal der WM. Dort verloren die Schweizer 3:1 gegen die Slowakei, den Weltmeister von 2002.
Auch dieses Jahr – in Wien und Salzburg – sind die Perspektiven des Schweizer Teams nicht schlecht. Das Vordringen in die Viertelfinals ist auch 2005 wieder möglich.
Der lange Arm von Ralph Krüger
Ein solches Resultat würde auch Ralph Krüger, dem Baumeister der Erfolge, eine frühzeitige Vertragsverlängerung sichern. Wenn er sie denn will. Der Vertrag von Krüger, der das Amt 1997 übernommen hat, läuft 2006 aus.
Doch wer dem Kanada-Deutschen zuhört, merkt dass er trotz all der Höhen und Tiefen, die er mit dem Team erlebt hat, sein Amt immer noch mit dem notwendigen innern Feuer ausübt.
Auch die Spieler möchten weiterhin mit Krüger zusammenarbeiten. Der Internationale Goran Bezina bezeichnet das Verhältnis zwischen Spieler und Coach als perfekt.
«Es geht jedes Jahr besser», sagt der Walliser Verteidiger. «Das Gros der Spieler ist seit Jahren zusammen, wir kennen und gut».
Optimale Vorbereitung
Das Spiel der Schweizer richtet sich nach den Stärken des Teams. Taktik und die Technik werden nicht in Frage gestellt.
Dieses Amalgam spiegelt sich in den bisherigen Erfolgen wieder. Zu erwähnen ist der Sieg am vorolympischen Turnier kürzlich in Kloten, das die Schweiz gewann und sich damit die Fahrkarte für die Olympischen Spiele 2006 in Turin sicherte.
In den vergangenen 13 Spielen hat die Schweiz lediglich einmal verloren: 0:1 gegen Finnland.
Das Team baut auf zwei hervorragende Torhüter (David Aebischer und Martin Gerber), eine solide Verteidigung und auf einen variantenreichen Angriff. Die Schweiz hat das Zeug, um vorne mitzuspielen.
In Wien und Salzburg sind nur gerade vier Spieler im Schweizer Team Neulinge an Eishockey-Weltmeisterschaften: Cyrille Geyer, Romano Lemm, Kevin Romy und Paul di Pietro, der es mit 35 Jahren noch einmal ins A-Team geschafft hat.
Die Tschechische Republik, Kasachstan und Deutschland
Der Start wird für die Schweizer allerdings alles andere als leicht werden. Am 1. Mai treffen sie in der Gruppe D zuerst auf den Weltmeister von 1999 und 2001, die Tschechische Republik. Das Team wird, weil die NHL nicht spielte, mit Topspielern gespickt sein. Nicht weniger als 21 Spieler kommen von der nordamerikanischen NHL. Dabei auch Superstar Jaromir Jagr.
Am 3. Mai geht es weiter gegen Kasachstan. An die Mannschaft der ehemaligen Sowjet-Republik haben die Schweizer keine guten Erinnerungen, setzte es doch zwei Niederlagen ab: 1997 an der WM in Polen und ein Jahr später in einem Testspiel in Rapperswil in der Schweiz.
Und im letzten Spiel der Gruppe D geht es dann gegen Erzrivale Deutschland. Schon oft entschieden die Spiele gegen die Deutschen über Weiterkommen oder Ausscheiden.
Im vergangenen Jahr siegten die Schweizer in einem solchen Spiel 1:0 und beendeten eine 12jährige Durststrecke gegen diesen Gegner, datiert doch der vorletzte Sieg gegen Deutschland vom 7. Mai 1992.
«Die Knie zittern uns nicht beim Gedanken an die bevorstehenden Spiele hier an der WM, wie das früher etwa der Fall war «, sagt Berzina. «Wir sind nach Österreich gekommen, um zu gewinnen, und nicht um nicht zu verlieren. Ich denke sogar, mit diesem Team können wir die Viertelfinals erreichen.»
swissinfo, Mathias Froidveaux
(aus dem Französischen übertragen von Urs Maurer)
Die Eishockey-WM der Gruppe A findet vom 30. April bis 15. Mai in Wien und Salzburg (Ö) statt.
An der letztjährigen A-WM war die Schweiz gegen die Slowakei im Viertelfinal ausgeschieden.
Weltmeister 2003 und 2004 wurde Kanada.
Die Spiele der Schweiz (Gruppe D) an der A-WM in Österreich:
1. Mai gegen die Tschechische Republik
3. Mai gegen Kasachstan
5. Mai gegen Deutschland
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