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Alexander Bez

Alexander Bez lebt seit bald 16 Jahren in Davos. Der Deutsche war stets in Hotels beschäftigt. Derzeit amtet er als Hotelier im "Dischma" und beherbergt während des WEF die Mitarbeiter von SRF. (Kristian Kapp, swissinfo.ch)

«Ich kam zum Skifahren», sagt Alexander Bez. Das war 2001, und der Stuttgarter ist geblieben. Stets in Davoser Hotels angestellt, arbeitete der Deutsche als Küchenchef oder Sous-Chef. Schnell realisierte er, dass das WEF jeweils eine besondere Woche im Jahr ist, wenn man in einem jener Hotels arbeitet, die im engeren Sicherheitsbereich rund um das Kongresshaus situiert sind. «Die gelieferten Esswaren werden von der Polizei kontrolliert. Es gibt nur einen Eingang, kein Fremder darf ins Hotel.»

Probleme hatte Bez damit nie. «Ich fand das immer lustig. Es ist wirklich wie im Film.» Als Küchenchef nahm er regelmässig Extrawünsche entgegen. «Der Präsident von Tansania zum Beispiel brachte eine eigene Köchin mit, die uns zeigte, was zu machen ist.» Er habe stets alle Wünsche erfüllen können – ausser einmal. «Jemand wollte ein Blaubeer-Joghurt-Muffin. Und zwar sofort. Das war nicht möglich.» Grundsätzlich ändert Bez seine Speisekarten während des WEF nicht, mit zwei Ausnahmen. «Es gibt nichts mit Schwein und gekocht wird ohne Alkohol. Damit kannst du schon mal viel beruhigter durch die Woche. Damit auch sicher nichts passiert, haben wir eine Woche lang kein Schweinefleisch im Haus.»

Seit knapp zwei Jahren führt Bez nun das Dischma als Hotelier. Die Sicherheitsvorkehrungen sind nicht mehr so intensiv, da das Dischma ausserhalb der engsten Sicherheitszone liegt und Bez «nur» das Personal des Schweizer Fernsehens beherbergt – und keine Polit-Prominente. Die Arbeit während des WEF ist für Bez aber nicht weniger zeitintensiv geworden. «WEF heisst für mich, fünf Tage lang 16 bis 18 Stunden im Hotel zu sein.» Klagen will er nicht. «Die Hotels sind voll, das Restaurant ist gut besetzt, die Werbung für Davos ist gut. Es macht Spass.» Die aktuelle Woche bringt zusammen mit jener zwischen Weihnachten und Neujahr die meisten Einnahmen. «Fantasiepreise» sind aber trotz zahlungsfreudiger Kundschaft nicht erlaubt – theoretisch. Bez erklärt: «Wir unterschreiben alle ein Abkommen, dass die Zimmer nicht teurer sein dürfen als zwischen Weihnachten und Neujahr.»

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