Ziel erreicht: Schweiz in den WM-Viertelfinals
Im letzten Spiel der Zwischenrunde an der Eishockey-WM in Österreich hat die Schweiz die Viertelfinals erreicht.
Dank des Erfolgs über die Weissrussen treffen die Schweizer am Donnerstag auf den Sieger der Innsbruck-Gruppe, Schweden oder Kanada.
Der Schweiz gelang an der Eishockey-WM in Wien zum sechsten Mal in der Ära Ralph Krüger der Einzug in die Viertelfinals. Die Schweizer sicherten sich den Platz unter den letzten acht mit einem 2:0 gegen Weissrussland.
Das sechste Schweizer WM-Spiel in der altehrwürdigen Wiener Stadthalle binnen acht Tagen bot nicht mehr Spektakel wie die Partien gegen Deutschland (5:1), Russland (3:3) und im negativen Sinn auch gegen die Slowakei (1:3).
Die Schweizer zeigten die am wenigsten gefällige Leistung im Turnier. Aber die Vorstellung erfüllte den Zweck.
Dank des Erfolges über die Weissrussen sicherten sich die Schweizer den vierten Gruppenplatz und den Viertelfinal gegen den Sieger der Innsbruck-Gruppe.
1:0 von Goran Bezina nach bloss 115 Sekunden
Das goldene 1:0 erzielte Verteidiger Goran Bezina nach bloss 115 Sekunden. Mit einem Schlenzer ins Lattenkreuz erwischte Bezina Weissrusslands Goalie Andrej Mezin auf der Fanghandseite.
Für den Servette-Back war es das erste Länderspieltor der Saison (bei einem Eigentor) und erst das zweite Goal in 25 WM-Partien. Das siegsichernde 2:0 markierte der fitgespritzte Thomas Ziegler 26 Sekunden vor Schluss ins leere Tor.
Die frühe Schweizer Führung beeinflusste den Spielverlauf markant. Vor fünf Jahren in St. Petersburg (Russland) hatten die Schweizer gegen Weissrussland ein frühes 3:0 nicht über die Runden gebracht und 3:5 verloren.
Diesmal genügte (Martin Gerber sei Dank) das frühe Führungstor. Gerber kam zum fünften Nationalmannschafts-Shutout binnen etwas mehr als einem Jahr. Weissrussland kam bloss zu 17 Torschüssen.
Im Schlussabschnitt unter Druck
Unter Druck gerieten Gerber und die Schweizer Defensive vor allem im Schlussabschnitt, in welchem die Weissrussen alles nach vorne warfen, weil sie mit einem Sieg dem Krüger-Team das Viertelfinalticket vor der Nase hätten wegschnappen können.
Der Block mit den NHL-gestählten Viktor Kolzow und Wladimir Tsyplakow sowie dem jungen Michail Grabowski kam im Finish zu hochkarätigen Ausgleichsmöglichkeiten. Gerbers Topform hielt indessen an; der Emmentaler Keeper ist auch für den Viertelfinal vom Donnerstag gesetzt.
Viertelfinalgegner: Noch unbekannt
Die Schweizer reisen am Mittwoch nach Innsbruck. Den Viertelfinal-Gegner kennen sie derzeit noch nicht. Vieles deutet auf Schweden hin; denn das Team von Bengt-Ake Gustafsson kann sich mit einem Sieg über Lettland den Gruppensieg sichern.
Es wäre das erste Trainerduell zwischen Ralph Krüger und seinem einstigen Captain (bei Feldkirch) und Assistenten (bei der Schweiz bis 2002) Gustafsson. Andererseits könnten die Schweden mit einer Niederlage gegen Lettland ihren Erzrivalen Finnland aus dem Turnier werfen.
Von der Partie Schweden – Lettland hängt nicht bloss der Schweizer Viertelfinal-Gegner ab. Erreicht auch Lettland die Viertelfinals, wäre Platz 8 in der neuen Weltrangliste immer noch nicht gesichert.
Diese Rangierung sichert einen Platz im zweiten Topf, wenn in einer Woche in Riga die WM-Gruppen für 2006 ausgelost werden. Und der HC Davos könnte (oder müsste) als Schweizer Meister nächsten Januar am europäischen Champions Cup in St. Petersburg teilnehmen.
swissinfo und Agenturen
Die Eishockey-WM der Gruppe A findet seit 30. April bis 15. Mai in Wien und Salzburg, Österreich, statt.
Die bisher von der Schweiz gespielten Matchs:
Tschechische Republik 3, Schweiz 1
Schweiz 2, Kazachstan 1
Schweiz 5, Deutschland 1
Russland 3, Schweiz 3
Slowakei 3, Schweiz 1
Schweiz 2, Weissrussland 0
Am Donnerstag dürfte die Schweizer Mannschaft Schweden gegenüber stehen, falls diese sich den Sieg über Lettland sichern.
Die Schweden spielen ohne ihre grossen Stars wie Peter Forsberg, Mats Sundin oder Michael Nylander.
Die Schweizer haben zum letzten Mal an der WM 2003 gegen die Schweden gespielt. In Turku gewannen die Schweden 5:2.
2003 und 2004 wurde Kanada Weltmeister.
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