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Zunehmende Gewalt von Jugendlichen

Fachleute beobachten mit Sorge die Zunahme von Gewaltdelikten durch immer jüngere Jugendliche.

Der Vorfall vom 11. Mai in Bern, bei dem ein 40-jähriger Mann lebensbedrohlich verletzt wurde, war von besonderer Brutalität.

Die Zunahme der Gewaltdelikte von Jugendlichen schlägt sich in den Statistiken der Polizei nieder. Die Stadtpolizei Bern verzeichnete im letzten halben Jahr 80 Raubüberfälle durch Jugendliche, bei denen mehr oder weniger Gewalt angewendet wurde. Die Untersuchungsbehörden gehen zudem von einer grossen Dunkelziffer aus.

Für den Leiter des Städtischen Jugendamtes, Jürg Häberli, ist Jugendgewalt kein Massenphänomen, doch es sei eine Tatsache, dass die Hemmschwelle gesunken ist. «Vermehrt richtet sich die Gewalt nicht bloss gegen Sachen, sondern gegen Menschen», sagte Häberli.

«Usnäh» ist kein Spiel



Die mit dem Fall befasste Untersuchungsrichterin Andrea Müller sagte auf Anfrage, sie könne sich nur als Mensch und nicht in amtlicher Eigenschaft äussern. Und da sei es klar, dass es nicht um ein gewöhnliches Raubdelikt gehe. Sieben Menschen müssten nicht derart unverhältnismässig Gewalt anwenden, um ans Portemonnaie eines Wehrlosen zu kommen.

Unter Jugendlichen gelte das «Usnäh» von Leuten als Spiel, um zu Geld zu kommen. Doch die Strafandrohung reiche von einem halben Jahr für gewöhnlichen Raub ohne Gewaltanwendung bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe in diesem Fall mit lebensbedrohender Gewalt.

Dies gilt für vier der sieben jungen Leute, die kurz nach der Tat gefasst wurden. Die vier sind über 18 Jahre alt und fallen nicht mehr unters Jugendstrafrecht.

swissinfo und Agenturen

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