Zweite EM-Silbermedaille für Lambiel
Der Schweizer Eiskunstläufer Stéphane Lambiel hat an den Europameisterschaften in Kroatiens Hauptstadt Zagreb die Silbermedaille gewonnen.
Dank der zweitbesten Kür verbesserte sich der zweifache Weltmeister auf den 2. Rang. Europameister wurde der Tscheche Tomas Verner.
«Ich werde kämpfen wie Roger Federer», hatte Lambiel nach dem missglückten Kurzprogramm versprochen. Inspiriert durch den Schweizer Tennis-Star gelang dem siebenfachen Schweizer Eiskunstlauf-Meister zwar eine Steigerung gegenüber dem Kurzprogramm, allerdings schöpfte er seine Fähigkeiten bei weitem nicht aus.
Stéphane Lambiel verlor mehr als 13 Punkte auf den tschechischen Sieger Tomas Verner, der die Führung nach dem Kurzprogramm verteidigte und erstmals auf dem obersten EM-Podest stand.
Den letztjährigen Europameister Brian Joubert (Fr) verwies der Olympia-Zweite um die Winzigkeit von 0,18 Punkten auf Platz 3.
Pfeifhofer erneut unter Möglichkeiten
Der zweite Schweizer, Moris Pfeifhofer, klassierte sich an seiner zweiten EM im 22. Rang. Pfeifhofer, der 2007 den 14. EM-Rang belegt hatte, lief es auch in der Kür nicht wunschgemäss. Gleich drei Dreifach-Sprünge wurden vom technischen Spezialisten nicht auf rückwärts anerkannt, wodurch sie nur doppelt in die Wertung kamen.
Dadurch blieb er mit 94,48 Punkten deutlich unter seiner Kür-Bestmarke (107,10). «Es ist nicht so gegangen, wie ich mir das erhofft hatte», urteilte Pfeifhofer.
Da Lambiel bereits 2006 Silber geholt hatte, ist er der vierte Schweizer Einzelläufer, der zwei EM-Medaillen gewonnen hat. Zuvor war dieses Kunststück erst Denise Biellmann, Georg Gautschi und Hans Gerschwiler gelungen. Insgesamt sicherte er der Schweiz den 14. Podestplatz an kontinentalen Titelkämpfen.
Einmal mehr Problemsprung
Zu Beginn der Flamenco-Kür misslang ihm einmal mehr der Problemsprung Dreifach-Axel, den er bereits nach zwei Umdrehungen öffnen musste. Danach zeigte er zwar eine solide Kombination Vierfach-Toeloop/Doppel-Toeloop/Doppel-Rittberger, doch auf den zweiten Vierfachen verzichtete er wie bereits beim Sieg am GP-Final von Mitte Dezember in Turin.
Dass er weniger riskierte, zahlte sich jedoch nicht aus, da nur eine der beiden in der Folge gesprungenen Kombinationen anerkannt wurde. Dabei kam der an den Dreifach-Lutz angehängte Dreifach-Toeloop nur doppelt in die Wertung.
Zudem gelang ihm am Schluss auch der Flip nur zweifach. Mit 219,63 Punkten blieb er um beinahe 20 Zähler unter seiner im Dezember erzielten Bestleistung.
swissinfo und Agenturen
Resultate von Zagreb:
1. Tomas Verner (Tsch) 232,67.
2. Stéphane Lambiel (Sz) 219,63.
3. Brian Joubert (Fr) 219,45.
4. Sergej Woronow (Russ) 210,13.
5. Kevin van der Perren (Be) 199,57.
6. Adrian Schultheiss (Sd) 184,94.
Ferner:
22. Moris Pfeifhofer (Sz) 144,32.
Wegen eines peinlichen Fehlers des technischen Panels ist der EM-Zweite Stéphane Lambiel in der Kür zuerst um 5,61 Punkte zu schlecht weggekommen.
Die Kombination Dreifach-Flip/Dreifach-Toeloop wurde zunächst nur als Einzelsprung gewertet.
Nach der Änderung dieses Missgeschicks weist der zweifache Weltmeister ein Total von 225,24 Punkten (PB 239,10).
Der Rückstand auf den tschechichen Europameister Tomas Verner ist mit 7,43 Punkten aber immer noch gross.
Silber an der Europameisterschaft in Zagreb im Januar 2008,
Bronze an den Weltmeisterschaften in Tokio (2007),
Gold an den Weltmeisterschaften in Calgary (2006) und Moskau (2005),
Silber an den Olympischen Spielen in Turin im Februar 2006,
Silber an der Europameisterschaft in Lyon im Januar 2006,
Sieben Schweizer-Meisterschaftstitel 2001-2007.
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