Zweiter Schweizer Sieg im Ski-Weltcup
Der Schweizer Daniel Albrecht gewann in Beaver Creek in Colorado die Super-Kombination und holte sich endlich auch im Weltcup seinen langersehnten ersten Sieg.
Der 24jährige Walliser gewann vor dem Franzosen Jean-Baptiste Grange und dem Tschechen Ondrej Bank. Den letzten Schweizer Sieg in einer Kombination gab’s 1992.
Daniel Albrecht, der Weltmeister in der Superkombination, feierte in Beaver Creek in dieser Disziplin auch seinen ersten Weltcupsieg. Zusammen mit dem Walliser stiegen zwei Fahrer erstmals auf Podium.
Der Franzose Jean-Baptiste Grange wurde Zweiter (0,67 zurück), der überraschende Ondrej Bank Dritter (0,97) – die erste Klassierung eines Tschechen unter den ersten drei.
Damit haben die Schweizer Skirennfahrer nach fünf Rennen bereits zwei Weltcup-Siege auf ihrem Konto, so viele wie im ganzen letzten Winter zusammen.
Fast 16 Jahre nach Accola
«Jetzt noch einen guten Slalom, dann hab ichs im Sack», zeigte sich Albrecht zuversichtlich. Gesagt, getan: Im Wissen um seine Reserve von 97 Hundertsteln auf den zu jenem Zeitpunkt führenden Tschechen Ondrej Bank, legte Albrecht eine kontrollierte Fahrt hin. Damit beseitigte er den Makel, ein im Weltcup siegloser (Kombinations-)Weltmeister zu sein.
Albrecht beendete zudem eine lange Schweizer Durststrecke in dieser Disziplin; den zuvor letzten Weltcup-Sieg in einer Kombination hatte Paul Accola vor fast 16 Jahren, im Januar 1992, in Wengen errungen.
Vor drei Wochen hatte Marc Gini auf der Reiteralm gewonnen. Und wie bei Gini und Jan Hudec (Ka) bedeutete der Triumph von Albrecht im Weltcup eine Premiere.
Sogar schneller als Didier Cuche
Albrecht legte die Basis zum Erfolg in der Abfahrt, in der er bis zur letzten Zwischenzeit sogar schneller gewesen war als der Sieger Didier Cuche. Schliesslich verlor er nur eine halbe Sekunde auf den Abfahrts-Weltcupsieger.
Im Slalom verhielt sich Albrecht taktisch geschickt und hielt die Konkurrenz sicher in Schach.
«In Beaver Creek bin ich in der Vergangenheit immer gut gefahren», meinte Daniel Albrecht, «und die steile und schwierige Abfahrt liegt mir. Im Slalom habe ich mir vorgenommen, Vollgas zu geben und bei kritischen Stellen Tempo wegzunehmen. Das ist aufgegangen.»
Kurze Zeit musste der Walliser noch zittern, als Jean-Baptiste Grange mit einer hohen Nummer und überragender Bestzeit noch das vermeintliche Siegertrio «sprengte».
Ivica Kostelic schied aus
Von den gefährlichsten Gegnern schied Ivica Kostelic aus, und Benjamin Raich musste zurücksteigen. Rainer Schönfelder, der im letzten Jahr in Beaver Creek hinter Aksel Lund Svindal und Marc Berthod Dritter geworden war, fuhr zu verhalten.
So kamen schliesslich Fahrer aufs Podest, mit denen – ausser mit Albrecht – nicht gerechnet worden war: Grange als Zweiter und Bank als Dritter.
Beide hatten sich zuvor noch nie unter den besten drei klassiert. Bode Miller musste sich, fünf Hundertstel hinter dem Tschechen, mit dem 4. Platz begnügen.
Auch die übrigen Schweizer hielten sich ausgezeichnet: Silvan Zurbriggen wurde Sechster und Didier Défago Achter. Marc Berthod musste wegen einer Sprunggelenk-Verletzung, die er sich beim Einfahren zugezogen hatte, auf einen Start verzichten.
swissinfo und Agenturen
1.Daniel Albrecht 2:00,26.
2.Jean-Baptiste Grange 0,67 zurück.
3.Ondrej Bank 0,97.
4.Bode Miller (USA) 1,02.
5.Lars Myhre (No) 1,19.
6.Silvan Zurbriggen 1,31
22.Didier Cuche 2,56
Geboren am 25. Mai 1983
Lebt in Fiesch, Wallis
182 cm/87 kg
Erster in der Superkombination in Beaver Creek (November 2007), Zweiter in der Abfahrt in Lenzerheide (März 2007).
Bestes Resultat an den Olympischen Spielen in Turin 2006: Vierter in der Kombination.
WM 2007: Erster in Superkombination und Zweiter im Riesenslalom in Are
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