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Lebenserhaltende Massnahmen für Koma-Patienten werden eingestellt

Eine Aufnahme aus dem Jahr 2013 zeigt Mutter Viviane Lambert, wie sie zusammen mit ihrem Sohn Vincent im Spital in Reims ein Bild betrachtet. (Archivbild) Keystone/EPA MAXPPP/PHOTOPQR/L'UNION DE REIMS sda-ats

(Keystone-SDA) Die lebenserhaltenden Massnahmen für den französischen Wachkoma-Patienten Vincent Lambert werden erneut eingestellt. Sein Arzt habe entschieden, die künstliche Ernährung von Vincent Lambert noch am Dienstag zu beenden.

Das teilte der behandelnde Arzt Vincent Sanchez von der Uniklinik Reims der Familie Lamberts mit, wie aus informierten Kreisen verlautete. Das oberste Gericht Frankreichs hatte am Freitag den Weg für die Einstellung der lebenserhaltenden Massnahmen freigemacht.

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Lambert war vor rund zehn Jahren bei einem Verkehrsunfall verunglückt und hatte sich schwer am Kopf verletzt. Er befindet sich seitdem in einer Art Wachkoma. Zuletzt wurde die Behandlung im Mai eingestellt, nach einem Gerichtsbeschluss aber noch am selben Tag wieder aufgenommen.

Die Familie des früheren Krankenpflegers ist zutiefst zerstritten: Während seine Ehefrau ihren Mann sterben lassen will, wollen die katholischen Eltern den Tod ihres Sohnes mit aller Macht verhindern. Sie klagten sich in Frankreich durch alle Instanzen und scheiterten auch vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

Erst am Montag wandte sich Lamberts Mutter Viviane erneut an die Vereinten Nationen. Der Anwalt von Lamberts Eltern hatte auf die Entscheidung des Kassationsgerichts am Freitag bereits mit einer Drohung reagiert. Man werde den behandelnden Arzt wegen Mordes vor Gericht bringen, sollte er die Behandlung beenden, sagte Jérôme Triomphe.

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