Mehrheit der Schweizer will etwas für Umwelt tun
(Keystone-SDA) Zürich – Eine Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer bezeichnet sich selbst als überdurchschnittlich umweltbewusst. Eine am Dienstag veröffentlichte Studie zeigt etwa, dass 90 Prozent bereit sind, Produkte mit weniger Verpackung zu bevorzugen.
Auch in anderen Bereichen zeigt die Schweizer Bevölkerung eine grosse Handlungsbereitschaft, etwas für die Umwelt zu tun: So wollen etwa 88 Prozent beim Kauf neuer Elektrogeräte auf den Stromverbrauch achten. 84 Prozent können sich vorstellen, beim Kauf von Nahrungsmitteln auf Herkunft und Produktionsweise zu achten.
Dies zeigt der Univox-Umweltbericht 2010, der vom Forschungsinstitut gfs erstellt wurde. 58 Prozent der rund 1000 Befragten finden sich demnach selbst «überdurchschnittlich umweltbewusst», 56 Prozent schätzen ihr Umweltwissen als überdurchschnittlich ein. Völlig desinteressiert sind gemäss der Umfrage nur gerade 5 Prozent.
In der Praxis hapert esIn der Praxis zeigt sich allerdings, dass das eigene Bekenntnis zum Umweltschutz nicht konsequent in die Tat umgesetzt wird. So sagen zum Beispiel 88 Prozent der Befragten, dass sie bereit wären, Energiesparlampen zu benutzen. In Wirklichkeit tun dies aber nur 75 Prozent. Die Studie ortet hier eine so genannte «Absichts-Verhaltenslücke».
Für WWF-Sprecher Fredi Lüthin ist dieser Befund nicht erstaunlich. Man habe in eigenen Befragungen bereits ähnliche Feststellungen gemacht. Je grösser der Unterschied zum gewohnten Lebensstil werde, desto grösser werde diese Lücke.
Als Beispiel nennt er die Absicht vieler Schweizer, auf das Auto zu verzichten und mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. «Faktisch machen das aber nur wenige», sagte Lüthin. Solche Verhaltensänderungen würden viel Zeit brauchen und auch gesellschaftliche Veränderungen voraussetzen.