Mosambiks Ex-Finanzminister wegen Betrug um CS-Kredite verurteilt
(Keystone-SDA) Der ehemalige Finanzminister von Mosambik, Manuel Chang, ist von einem US-Gericht wegen seiner Rolle im Betrugsskandal um die so genannten «Thunfisch-Anleihen» verurteilt worden.
Er soll hohe Summen des von der Credit Suisse arrangierten Milliardenkredits veruntreut haben.
Das Gericht in Brooklyn befand Chang am Donnerstag des Betrugs und der Geldwäsche für schuldig, wie das US-Justizministerium in der Nacht zum Freitag mitteilte. Er soll sieben Millionen Dollar Schmiergeld angenommen haben, um die staatlichen Garantien für einen Zwei-Milliarden-Dollar-Kredit an das afrikanische Land zu unterzeichnen, der unter anderem für den Aufbau einer Thunfischflotte bestimmt war.
Der heute 68-jährige Chang habe mit seinen «Mitverschwörern» insgesamt mehr als 200 Millionen Dollar des Kredits für die Zahlung von Bestechungs- und Schmiergeldern für sich selbst und andere abgezweigt, heisst es in der Mitteilung. Er habe nicht nur das Vertrauen des mosambikanischen Volks missbraucht, sondern auch hohe Verluste für Investoren unter anderem in den USA verursacht, hielt das Gericht fest.
Haftstrafe bis zu 20 Jahren
Die in den Jahren 2013 bis 2015 von der Credit Suisse und einem weiteren Institut vermittelten Kredite und Anleihen an das afrikanische Land wurden ohne Wissen des dortigen Parlaments und des Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgenommen. Sie hatten Mosambik in der Folge in eine schwere Schuldenkrise gestürzt.
Chang war im Jahr 2023 von Südafrika an die USA ausgeliefert worden, nachdem er dort 2018 festgenommen worden war. Ihm droht nach der Verurteilung in den USA nun eine Haftstrafe von maximal 20 Jahren. Sein Anwalt hatte in der Nacht auf Freitag gegenüber mehreren Medien bereits angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Bereits zahlreiche Prozesse
Der Skandal um die «Thunfisch-Anleihen» hat bereits hat zu mehreren Prozessen rund um die Welt geführt. Auch frühere Angestellte der inzwischen von der UBS übernommenen Credit Suisse sollen sich bei der Kreditvergabe massiv bereichert haben. In der Folge hatten sich zwei ehemalige CS-Angestellte in dem Fall vor der US-Justiz wegen Geldwäscherei schuldig bekannt.
2021 hatte die CS einem Vergleich einer Zahlung von rund 475 Millionen Dollar an die Behörden in den USA und in Grossbritannien zugestimmt. Sie erliess dem afrikanischen Land ausserdem Schulden im Umfang von 200 Millionen Dollar. Im vergangenen Herbst hatte die UBS zudem in einem Zivilprozess am Londoner «High Court» eine aussergerichtliche Einigung mit Mosambik erreicht.