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Die Schweizer Kunstparty: Alles dreht sich um den Job

Zürich bietet der europäischen Biennale für zeitgenössische Kunst Manifesta während 100 Tagen eine kollektive Ausstellungsplattform. "What people do for money" – Was tun wir für Geld, warum, und welchen Stellenwert hat die Arbeit? Dieser Frage gehen dreissig internationale Künstlerinnen und Künstler nach, unter anderem der französische Autor Michel Houellebecq.

Houellebecq beispielsweise hat sich in der Hirslanden-Klinik durchleuchten lassen – im Helmhaus hängen nun künstlerisch verfremdete Röntgenbilder seines Kopfes und seiner rechten Hand. In der Wasserkirche zeigt zum Beispiel der russische Künstler Evgeny Antufiev Objekte der Erinnerung. Ein grosser Schmetterling hängt im Kirchenraum, dies als Hommage an den grossen Schmetterlingssammler und Schriftsteller Vladimir Nabokov.

Die Zürcher würden sich stark mit ihren Jobs identifizieren, begründete der Kurator und Videokünstler Christian Jankowski gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ) die Wahl des Themas. Der Zürcher Kunstsommer setzt sich also mit den rund 1000 verschiedenen Jobs auseinander, mit denen in Zürich Geld verdient wird.

Dass es bei so viel Kunst an einem Ort an Provokation nicht fehlen darf, zeigt eine grossflächige Skulptur von Mike Bouchet mit dem Namen «The Zürich Load», eine Ansammlung aus dem Kot der 400’000 Zürcherinnen und Zürcher. Diese hat für MedienechoExterner Link gesorgt, wenn auch mitunter beanstandet wird, dass die kritische Auseinandersetzung mit dem Austragungsort fehle. Auch sonst dürfte der Funke der Inspiration noch energischer auf die Stadtbevölkerung und ihre Besucher überspringen, erwartet werden immerhin rund 100’000 Gäste aus aller Welt.

Ein Highlight der Kunstausstellung ist ein provisorischer Pavillon – der von ETH-Architekturstudenten mitentwickelte Pavillon of Reflections – auf dem Zürcher See, ein «fast schon verstörend apartes Gebilde aus Weinländer Fichtenholz» (NZZ), das von den zahlreichen Schwänen rundherum im See bereits schnatternd adaptiert wurde. Abends laufen auf der riesigen LED-Wand Clips, in denen die Zürcher Hochschule der Künste die Entstehung der Manifesta und ihrer Werke dokumentiert.

Die Manifesta 11, mit der diese Wanderbiennale ihr 20-Jahre-Jubiläum feiert, dauert bis am 18. September 2016 und bezieht Dutzende von Schauplätzen ein, grösstenteils in der Stadt Zürich. Die Hauptausstellungen sind im Löwenbräuareal und im Helmhaus installiert, während rund dreissig «Satelliten» über die ganze Innenstadt verteilt sind. Diverse Institutionen wie die Universität bieten zudem Parallel-Aktionen ausserhalb des kuratierten Bereichs an.

Webseite der Manifesta 11Externer Link

Text: Larissa Bieler, swissinfo.ch

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