Über die Schweiz existieren unzählige Klischees: Wir sind das Land der Schokolade, des Käses, der Banken, von Heidi und der Chalets. Der aus Deutschland stammende Fotograf Patrick LambertzExterner Link hat sich mit der Serie "Châlets of Switzerland" diesem Haustypus angenommen.
Patrick Lambertz (Fotos), Ester Unterfinger (Bildredaktion)
Ursprünglich bezeichnet das Wort Chalet eine Hütte, die auf Weiden oder Agrarland steht und üblicherweise aus Holz gebaut wurde. Diese allein stehenden, ländlichen und meist kleinen Häuser sind im gesamten Alpenraum vertreten.
Im Zuge der Romantisierung kam in der europäischen Elite Interesse an der Schweiz auf. So wurde das ChaletExterner Link zum Ausdruck für eine naturverbundene, einfache, freie, demokratische Lebensform. Das kleine Holzhaus zierte in dieser Zeit zahlreiche Residenzen, Vorgärten und Landschaftsparks des europäischen Adels. Das Chalet wurde zum Schweizer Vorzeigehaus schlechthin.
Parallelwelten aufdecken
Als Deutscher interessieren Patrick Lambertz die herrschenden Klischees über die Schweiz und der Chalets. «Wahrscheinlich ermöglichte mir der nicht schweizerische Blick, diesen Haus Stil als bodenständiges, gelebtes Objekt zu sehen», sagt er gegenüber swissinfo.ch. «Ich konnte der glanzvollen Welt des schönen Idealbildes eine ganz andere Realität gegenüberstellen.»
Ins Zentrum gerückt
Patrick Lambertz setzt die heute beinahe übersehenen Häuser in den Mittelpunkt. In einer abstrakten, minimalistischen Winterlandschaft werden sie so zu den Hauptakteuren der Bilder und zeigen ihren markanten Charakter. Der ehemalige Filmschaffende Lambertz ist fasziniert von diesen Stereotypen und schafft es in seiner Fotoarbeit, jedem der trotzig wirkenden Chalets seine eigene Geschichte zu ermöglichen.
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