Närrisches Treiben überall

Bei zum Teil milden Temperaturen zogen am ersten Fasnachts-Wochenende Tausende Närrinnen und Narren durch die Schweiz. Auch Falschgeld kam in Umlauf.
In Bellinzona TI sahen am Sonntagnachmittag rund 30’000 Personen dem grossen Fasnachts-Umzug zu. Der «Corteo» mit seinen 56 Wagen und Guggenmusik-Gruppen war der Höhepunkt des 139. «Rabadan».
Allerdings wurde das närrische Treiben auch genutzt, um Falschgeld in Umlauf zu bringen. Wie zuvor bereits in Olten und in der Innerschweiz, tauchten am Sonntag auch in Bellinzona mehrere falsche Hunderternoten auf.
Die Täter nutzten das Getümmel und das gedämpfte Licht in den Festzelten, um das Falschgeld in Umlauf zu bringen, hiess es bei der Tessiner Kantonspolizei.
Coiro statt Euro
Bei schönem, mildem Wetter verfolgten am Samstag in der Churer Innenstadt rund 20’000 Schaulustige den Fasnachtsumzug. Am Monsterkonzert gaben rund 30 Guggenmusiken eine Probe ihres musikalischen Könnens. Die älteste Stadt der Schweiz lieferte ihre Antwort auf den Euro: den Coiro.
Nur gerade auf einem Wagen tanzten Doppelgänger des scheidenden Bündner Regierungsrat Peter Aliesch und seiner Frau. Sie freuten sich über Nerz-Mäntel und Gratisflüge nach Griechenland. Mit dem traditionellen «Schparz»-Orden wurde in diesem Jahr die ehemalige Churer Schulrätin Ida Laube für ihren Einsatz zu Gunsten Behinderter ausgezeichnet.
«Föbu» in St. Gallen
In St. Gallen wurde am Samstagabend der 28. Ehren-Födlebürger – kurz Föbü – mit der Konfetti-Kanone verschossen. Dieses Jahr erhielt der Wirt des Restaurants «National zum Goldenen Löwen», Walter Tobler, den Titel. Der Titel Ehren-Födlebürger ist nicht abwertend gemeint, sondern eine Auszeichnung für humorvolle Stadtbürger mit Herz.
Der Fasnachts-Umzug in Solothurn setzte sich am Sonntagnachmittag um Punkt 14.31 Uhr in Bewegung. Rund 7000 Schaulustige säumten die Strassen. Auch hier wurde die untergegangene Swissair mehrfach aufs Korn genommen.
Tausende Zuschauende haben die Fasnachts-Umzüge im Aargau mitverfolgt, trotz schlechten Wetters und Ferienzeit. Je um die 50 Sujets zeigten die Fasnächtler in Baden, Würenlingen und Laufenburg. Beliebtes Thema war die Swissair.
Auch in der Region Basel prägten Fasnachtsumzüge das Strassenbild. In den katholisch geprägten Gemeinden wurde die»Herrenfasnacht» gefeiert. Grenzüberschreitend waren die sonntäglichen Fasnachts-Umzüge in Laufenburg und Rheinfelden durch die badischen und aargauischen Teile der Städte.
«Rababou-Verbrennung» in Fribourg
In Fribourg feierten die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterstadt am Sonntag zum 34. Mal den traditionellen «Carnaval des Bolzes». 12’000 Zuschauende verfolgten den Umzug und die Verbrennung des «Rababou». Er wird für schlechte Ereignisse in der Stadt Freiburg «verantwortlich gemacht».
Auch in der Zentralschweiz amüsierten sich am «Rüüdige Samschtig» und «Urchige Sonntig» Zehntausende an Bällen, Festen und Dorf-Fasnachten. Durch mehrere Luzerner Vororte zogen grössere Umzüge, aber auch in Landgemeinden tobte das Fasnachtsvirus.
Im Wallis drängten sich die Närrinnen und Narren am Samstag in den Gassen von Sitten. Am Sonntag fand dort die traditionelle Pferdeparade statt. In Glis zogen rund siebzig Gruppen und zwanzig Guggenmusiken die Blicke der teilweise bunt kostümierten Zuschauer auf sich.
swissinfo und Agenturen

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