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Neue Schweizer Bob-Meister

Ivo Rüegg (vorne) und Stefan Bamert zu Beginn ihrer Siegesfahrt in St. Moritz. Keystone

Ivo Rüegg im Zweierbob und Christian Reich im Viererbob sind am Wochenende in St. Moritz zum ersten Mal überhaupt Schweizer Meister geworden.

Der 35-jährige Reich, der vorher schon 15 SM-Medaillen als Bremser und Steuermann gesammelt und am Samstag als Fünfter der Zweierbob-Meisterschaft schwer enttäuscht hatte, deklassierte am Sonntag mit dem Viererbob alle seine Gegner. Der entthronte Titelhalter Reto Götschi verlor als Zweitklassierter nach den zwei Durchgängen 0,67 Sekunden auf den Aargauer.

Martin Annen, der weiterhin auf einen Landesmeistertitel warten muss, büsste gar schon mehr als eine Sekunde auf den Sieger ein. Ivo Rüegg klassierte sich am Tag nach dem Gewinn des Zweierbob-Titels hinter Fredi Steinmann als Fünfter.

Ralph Rüegg gestürzt

Im Klassement fehlt Ralph Rüegg, ein fast sicherer Medaillen-Anwärter. Der 29-jährige Cousin des Zweierbob-Meisters Ivo Rüegg stürzte am Sonntag mit dem schweren Schlitten im ersten Durchgang und musste aufgeben.

Rüegg erlitt ein Schleudertrauma, sein Hintermann Andi Gees Verbrennungen am rechten Oberarm. Hans-Jürg Nufer und Elmar Schaufelberger blieben unverletzt. Der Sturz hat zur Folge, dass Ralph Rüegg zumindest für das Weltcuprennen am kommenden Sonntag in St. Moritz ausfällt. So kommt denn Reto Götschi, der seinen Startplatz an Rüegg verloren hat, auch mit dem Vierer wieder zum Einsatz.

Götschi wieder auf gutem Weg

Reich war mit dem Vierer zweimal der Schnellste, beide Male vor Götschi und Annen. Die zweite Fahrt gelang ihm freilich nicht mehr nach Wunsch. Obschon die Bahn durch die Sonneneinstrahlung schneller geworden war, blieb Reich um fünf Hundertstel-Sekunden hinter seiner Bestzeit aus dem ersten Durchgang zurück.

Im athletischen Bereich überzeugten nur die Teams von Reich (Startzeiten 5,07/5,06) und Annen (5,11/5,09). Die Götschi-Crew kam auf 5,23 und 5,20. Die gleichwohl guten Laufzeiten sprechen unter anderem für Götschis Fahrkunst.

Annen mit Materialproblemen

Annen führt seine neuerliche Niederlage auf Materialprobleme zurück. Der neue Vierer-Schlitten erwies sich als viel zu langsam und wird in diesem Winter ziemlich sicher nicht mehr verwendet.

Im Gegensatz zum Schwyzer fand Reich für seinen neuen Viererbob nur lobende Worte. Auch Götschi war dem Grund für die schlechten Leistungen im Weltcup mit dem Vierer noch im Dezember auf die Spur gekommen. Nach der Reparatur eines gebrochenen Chassisteils gab es am schon sieben Jahre alten Bob nichts mehr auszusetzen.

Reich und Götschi erreichten Spitzen-Geschwindigkeiten von 143,713 km/h, wogegen für Annen nur 141,732 km/h gemessen wurden.

Ivo Rüegg überraschte am Samstag

Am Samstag hatte Ivo Rüegg mit Stefan Bamert ganz überraschend die Zweierbob-Meisterschaft vor Annen und Götschi gewonnen. Der 31-Jährige verdankt seinen ersten nationalen Titel einer hervorragenden zweiten Fahrt.

Nach dem ersten Durchgang war der in Tuggen (SZ) wohnende Gipser nur Vierter gewesen. Danach fuhr er Tagesbestzeit und distanzierte Annen in der Gesamtwertung um vier Hundertstel-Sekunden.

Um weitere vier Hundertstel zurück lag Titelverteidiger Götschi, der nach halbem Pensum noch vor Annen und Ralph Rüegg geführt hatte.

swissinfo und Hans Hug (sda)

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