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Nigers Stromunternehmen: Nigeria stellt Stromlieferungen ein

Nach dem Putsch im Niger sicherten Tausende dem Militär ihre Unterstützung zu. Darunter auch Polizisten. Foto: Djibo Issifou/dpa Keystone/dpa/Djibo Issifou sda-ats

(Keystone-SDA) Nigeria hat laut Nigers grösstem Stromversorger Nigelec die Stromlieferungen in sein Nachbarland eingestellt. Wie aus einer Mitteilung des Unternehmens am Mittwoch hervorgeht, hat Nigeria seine Lieferungen bereits am Dienstag ausgesetzt. Eine Woche nach dem Militärputsch im westafrikanischen Niger und der Absetzung sowie Festnahme des demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum erhöht Nigeria damit den Druck auf die neuen Machthaber im Niger.

Nigeria ist Mitglied der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas, die den Putsch im Niger scharf verurteilt hat. Am Sonntag forderte Ecowas die Putschisten auf, Präsident Bazoum freizulassen. Sollte dieser nicht binnen einer Woche wieder eingesetzt werden, werde Ecowas Massnahmen ergreifen, die auch Gewalt umfassen könnten, teilte die Gruppe mit.

Es bleibt abzuwarten, ob Ecowas tatsächlich militärisch im Niger eingreift. “Den Strom abzustellen könnte wirkungsvoller sein als eine Militäroperation”, sagte Ulf Laessing, Sahel-Experte von der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Deutschen Presse-Agentur. Eine militärische Intervention könne den Niger an den Rand eines Bürgerkriegs führen. Die Situation wäre dann ähnlich wie die im Sudan.

Am Mittwoch trafen sich die Militärchefs der Ecowas-Mitgliedsländer in Nigerias Hauptstadt Abuja. Dabei soll drei Tage lang über das weitere Vorgehen beraten werden.

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