Novartis: JAK-Inhibitor zeigt positive Studienergebnisse bei Myelofibrose
Basel (awp) – Der Produktekandidat INC424/INCB18424 des Pharmakonzerns Novartis hat positive Studienergebnisse bei der Behandlung von Myelofibrose erzielt. Studien der Phase I/II hätten den klinischen Nutzen des Präparats aufgezeigt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. INC424 ist ein Janus-Kinase-Hemmer und wurde von Incyte einlizenziert; das US-Unternehmen hält noch die Rechte am Produktkandidaten für die USA.
Myelofibrose ist eine seltene Blutkrebserkrankung, die u.a. zum Versagen des blutbildenden Knochenmarks, zu einer Vergrösserung der Milz, zu Schwächesymptomen, zu Gewichtsverlust und einer verkürzten Lebensdauer führt. INC424 hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA und der European Medicines Agency «orphan drug»-Status erhalten.
Rund 75% der in den Studien behandelten 153 Patienten hätten bei einer zweimal täglichen Verabreichung des Wirkstoffes eine schnelle Verringerung der Milzgrösse während eines Jahres gezeigt. Nach einem Monat der Therapie hätten sich auch Schwächesymptome um mehr als 50% verringert, so die Mitteilung weiter. Auch hätten die Patienten wieder an Gewicht gewonnen.
Für INC424 seien die Patientenrekrutierungen für die Phase-III-Studien COMFORT-I in den USA, Kanada und Australien sowie COMFORT-II in Europa abgeschlossen worden. In den Studien wird der Produktkandidat mit einem Placebo und der Standardbehandlung verglichen.
Myelofibrose wird derzeit mit einer Stammzellen-Transplantation behandelt. Allerdings ist diese Behandlung risikoreich und wird in der Regel nur bei jüngeren Patienten durchgeführt. Nach einer Transplantation betrage die Fünfjahres-Überlebensrate rund 50%, heisst es weiter.
Die detaillierten Studienergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe von «The New England Journal of Medicine» publiziert worden.
rt/ra