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OC Oerlikon 2009: Halbe Milliarde Verlust – Fixkosten um 400 Mio CHF senken (AF)

(Ergänzt um weitere Details zu Geschäftsverlauf, Kostensparmassnahmen und Sparten)
Zürich (awp) – Der Industriekonzern OC Oerlikon hat im von der Wirtschaftskrise und Finanzierungsschwierigkeiten geprägten Geschäftsjahr 2009 einen Umsatzeinbruch erlitten und schreibt weiterhin roten Zahlen. Mit fortgesetzten Restrukturierungen und einem kräftigen Tritt auf die Kostenbremse soll nun der Weg in die Gewinnzone gefunden werden. Weitere 1’700 Beschäftigte verlieren in der Folge den Arbeitsplatz.
Im abgelaufenen Jahr sank der Umsatz um 37,9% auf 2’877 Mio CHF. Der Auftragseingang wird mit 2’996 Mio CHF (-28,8%) ausgewiesen, der Auftragsbestand mit 997 (1’147) Mio CHF. Der EBIT reduzierte sich auf -589 Mio nach einem Verlust von 59 Mio CHF im Vorjahr, der Nettoverlust betrug 592 Mio CHF, nach einem Minus von 422 Mio CHF, wie der Industriekonzern am Donnerstag mitteilte. Auf dem Ergebnis lasteten rund 350 Mio CHF an Sonderkosten. Allein auf dem Goodwill der Textilmaschinensparte wurden 202 Mio CHF abgeschrieben.
Das von der massiven Wirtschaftskrise geprägte Geschäftsjahr sei eines der schwierigsten in der Geschichte von Oerlikon gewesen, so das Unternehmen. Der schwache Markt in Verbindung mit den zunehmenden Schwierigkeiten des Industriesektors, sich Finanzierungsmittel zu beschaffen, habe zu dem Einbruch bei den Verkäufen geführt.
Die wiederkehrenden Kosten sollen nun gegenüber 2008 bis Ende 2011 um insgesamt bis zu 400 Mio CHF gesenkt werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 seien Einsparungen von wiederkehrenden Kosten von rund 237 Mio CHF erzielt worden.
Insgesamt beliefen sich die Restrukturierungskosten 2009 auf 107 Mio CHF. Im gleichen Zeitraum wurden insgesamt fast 2’000 Stellen abgebaut und weitere 1’100 Mitarbeitende verliessen das Unternehmen im Rahmen von Desinvestitionen. Per 31. Dezember 2009 betrug die Zahl der Mitarbeitenden 16’369. Weitere 1’700 Stellen sollen nun bis Ende 2011 wegfallen. Im laufenden Jahr 2010 dürften die Restrukturierungskosten zwischen 50 Mio und 70 Mio CHF liegen, heisst es.
Alle Sparten verbuchten im abgelaufenen Jahr sinkende Verkaufszahlen. Die Erholung der Wirtschaft weise jedoch auf erste Anzeichen für eine Stabilisierung und in den Hauptgeschäftsbereichen auf eine Trendwende in der zweiten Jahreshälfte 2009 hin.
Das Segment Textile verzeichnete 2009 mehr als 14% weniger Neubestellungen. Eine Gegenüberstellung der beiden Halbjahre 2009 deutet allerdings darauf hin, dass Mitte 2009 eine Erholung im Textilmaschinensektor einsetzte. Insgesamt stiegen die Bestellungseingänge von Textile in der zweiten Jahreshälfte um 45,8% gegenüber den ersten sechs Monaten, während der Umsatz um 43,3% zunahm. Der Umsatz bei Coating sank im Krisenjahr um 36%. In der zweiten Jahreshälfte verbesserten sich jedoch die Verkaufszahlen stetig und lagen schliesslich 6% über jenen der ersten sechs Monate.
Der Umsatz der Solarsparte ging um 26% zurück. Wegen der Finanzkrise seien neue Projekte und Folgeaufträge storniert oder verschoben worden. Ferner verschärfte sich der Preiswettbewerb im Bereich konventionelle Siliziumwafertechnologie. Zudem stornierte ein taiwanesischer Kunde einen Folgeauftrag. Deutlich nach unten ging es auch bei Drive Systems. Der Umsatz sank um 45%.
Advanced Technologies war im Geschäftsjahr von einem deutlichen Umbauprozess geprägt. Die Geschäftseinheiten Oerlikon Space, Esec und Optics sowie die Wafer Etch-Aktivitäten wurden veräussert. Am Jahresende resultierte ein Umsatzminus von 52%.
CEO Hans Ziegler gibt sich zuversichtlich jedoch nicht euphorisch für das Jahr 2010. Das laufende Jahr werde nämlich weiterhin von Restrukturierungen geprägt sein. «Für 2010 erwarten wir ein moderates Wachstum und eine Rückkehr in die operative Gewinnzone in der zweiten Jahreshälfte», so der Konzernchef. Unter dem Strich werde jedoch im laufenden Jahr kein Reingewinn resultieren.
ps/ch

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